In Valencia gilt weiterhin der Krisenstand. Nahrung und Trinkwasser gibt es nur im Supermarkt – ein Zustand, der viele Plünderer auf den Plan gerufen hat.
Valencia
Die Flutopfer von Valencia plündern die Supermärkte. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Valencia hat eine Flut für katastrophale Zustände gesorgt.
  • Zahlreiche Menschen sind gestorben oder gelten als vermisst.
  • Schockierende Bilder zeigen, wie die Überlebenden die örtlichen Supermärkte ausräumen.
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Die spanische Stadt Valencia kämpft mit den Folgen einer verheerenden Überschwemmung. Verzweifelte Anwohner stürmen Supermärkte auf der Suche nach Nahrung und Trinkwasser. Kassierer gibt es nicht, dementsprechend ist auch das Bezahlen unmöglich.

Doch niemanden stört es, wenn sich die Flutopfer mit dem Nötigsten eindecken – schliesslich sind die Anwohner einfach froh, in diesen schweren Zeiten nicht verhungern und verdursten zu müssen.

«Wir müssen essen. Wir sind keine Räuber», erklärt der 67-jährige José Maria gegenüber «BILD».

Plünderer überfallen Supermärkte und Geldautomaten

Neben den verzweifelten Bürgern haben die teils unbewachten Supermärkte auch Plünderer auf den Plan gerufen. Während sich die Flutopfer mit dem Nötigsten eindecken, stehlen sie Wertsachen und bedrohen sogar Nachbarn und Sicherheitskräfte.

Selbst Geldautomaten und Geländewagen werden zur Zielscheibe der Plünderer. Die Guardia Civil beschreibt in internen Chats erschütternde Szenen.

Flutopfer
Viele Supermärkte sind verwüstet worden.
Fluopfer
Plünderer nutzen die Situation für Diebstahl aus, sodass für die Betroffenen kaum etwas übrig bleibt.
Flutopfer
Auch auf Satellitenbildern sind die Flutfolgen in Valencia deutlich zu erkennen.
Valencia
Die Flut fordert viele Todesopfer.
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Der Sachschaden durch die Flut ist immens.

«Es gab Leute mit Karren (gemeint sind Einkaufswagen) mit zehn Schinken, während wir hier Leichen abdecken», zitiert die spanische Zeitung «El País» aus einem Gruppenchat der Beamten.

Valencia durch Jahrhundertflut zestört

Die Folgen der Fluten sind verheerend. Mindestens 155 Menschen sind bislang ums Leben gekommen. Dutzende Menschen gelten weiterhin als vermisst.

Das Militär, der Zivildienst, die Feuerwehr und die Polizei sind im Einsatz, um Menschen in Not zu retten, teilweise mit Hubschraubern und Booten. Tausende Menschen waren in Zügen, Gebäuden, Schulen und Einkaufszentren eingeschlossen und suchten auf Haus- und Autodächern Schutz.

Hast du schon einmal eine Flut miterlebt?

Die spanische Zentralregierung hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen und versprach schnelle Unterstützung für den Wiederaufbau.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez betonte, dass die Hilfe für die Betroffenen absolute Priorität hat und, wenn nötig, mit Unterstützung der Europäischen Union erfolgen wird.

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