Wladimir Putin droht: Knickt Westen bei Sanktionen im Winter ein?
Das Wichtigste in Kürze
- Putin hat die Gaslieferungen nach Westeuropa stark zurückgeschraubt.
- Wenn die Sanktionen nicht aufgehoben werden, will er sie ganz stoppen.
- Doch laut einem Experten wird der Westen nicht einknicken – das wäre «unglaubwürdig».
Klare Ansage aus Russland: Werden die Sanktionen abgeschafft, will der russische Präsident Wladimir Putin wieder Gas liefern. Vorher gibt es nichts mehr, wie Gazprom mitteilte.
Offizieller Grund waren Turbinen, die angeblich repariert werden mussten. Daraufhin hat die EU einige Sanktionen zurückgenommen, um jene Turbinen von Deutschland nach Russland liefern zu können.
Drohen im Winter nun weitere Sanktionen zu fallen? Nau.ch hat mit Russland-Experte Ulrich Schmid gesprochen. Für ihn ist klar, dass der Westen trotz der bevorstehenden Energiekrise im Winter nicht einknicken wird.
«Damit würde man sich unglaubwürdig machen», ist er überzeugt. Putins Gas- und Ölstopp-Drohung sei sowieso nicht mehr als heisse Luft. Die Drohung zeige einzig und allein, «dass die Sanktionen für Russland sehr schmerzhaft sind».
Wettlauf zwischen Wladimir Putin und dem Westen
Sehr einschneidend seien laut Schmid die Sanktionen für Technologiegüter, die Russland wirklich treffen. «Ausserdem trifft die Unterbrechung der Lieferketten die russische Wirtschaft empfindlich.»
Bis im Dezember würden dann auch die Öl- und Gaserträge merklich zurückgehen. Spätestens dann könne es sich Putin nicht mehr leisten, auf Einnahmen aus dem Westen zu verzichten, glaubt der Russland-Experte.
Sparen Sie schon Energie?
Auch die Sozialausgaben dürften für die Russen weiter steigen. Im Moment laufe aber noch ein Wettlauf: «Russland hofft, dass es in Westeuropa zu Energieengpässen kommen wird. Und der Westen hofft, dass die russische Wirtschaft nicht mehr auf Einnahmen aus dem Westen verzichten kann.»