WM 2022: Katar-Polizei führt England-Fans in Kreuzritter-Kostüm ab
Britische Fans, die sich an der WM 2022 in Katar als christliche Kreuzritter verkleiden, kommen nicht nur gut an. Die Pseudo-Templer wundern sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Britische Fussballfans verkleiden sich in Katar als Kreuzritter und Templer.
- Das stösst im islamischen Land nicht nur auf Begeisterung.
- Die Möchtegern-Ritter fühlen sich bei ihrem Besuch zu wenig wertgeschätzt.
Die englische Fussball-Nationalmannschaft darf auch an der WM 2022 auf den unerschütterlichen Support ihrer Fans zählen. Tausende sind nach Katar gereist und einige wollen dabei auf ein traditionelles Kostüm nicht verzichten.
Eine Gruppe verkleidet sich etwa als Kreuzritter und Anhänger von St. George. Die Templer-Roben sind ein in Grossbritannien beliebtes Sujet für Auswärtsspiele. Doch im islamischen Land kommt das nicht nur gut an.
WM 2022: In Templer-Verkleidung ins arabische Katar
Ein Video aus den sozialen Medien soll sogar zeigen, wie zwei Briten in Kettenhemden von den Sicherheitskräften angehalten werden. Dann werden sie von einem Beamten weggeführt. Die Aufnahmen sind vor dem Stadion in Doha entstanden. Ob sie festgenommen wurden, ist nicht bekannt.
2 English fans in Doha, Qatar dressed as crusaders and were detained by police.....😂😂😂 pic.twitter.com/qo1fws0ZEU
— Pete 🇦🇺🇺🇸🇬🇧🇨🇦 (@powderfinger206) November 22, 2022
Auch bei der Bevölkerung sollen die Kreuzritter-Outfits gemäss britischen Medien gemischte Reaktionen hervorrufen. Während einige nach Selfies fragen, gibt es auch schockierte Blicke und böse Kommentare von Einheimischen, schreibt die «Dailymail».
Kreuzritter verstehen Aufregung nicht
Im Vorfeld des Turniers hatte die grösste Anti-Diskriminierungsorganisation im Fussball, «Kick It Out», dabei explizit vor solchen Verkleidungen gewarnt. «Kreuzritter- oder Templer-Sujets könnten in Katar nicht gut ankommen.»
Die Möchtegern-Ritter selber können die Aufregung um ihre Kostüm-Wahl nicht nachvollziehen. Sie fühlen sich an der WM 2022 auch vom Staat Katar nicht willkommen geheissen.
Nach dem England-Sieg gegen den Iran sagte einer im britischen «TalkTV»: «Das Problem in Ländern wie Katar ist, dass die Fans das Wesentliche des Spiels sind. Wir sind das, was das Spiel ausmacht. Es sind nicht die Unternehmen, die im Hintergrund zahlen, es sind wir, wir sind der Fussball.»