Die Pläne für eine milliardenschwere Chipfabrik im Saarland stehen auf der Kippe. Der Autozulieferer ZF hat sich aus dem Projekt von Wolfspeed zurückgezogen.
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Der US-Konzern Wolfspeed wollte eine Chip-Fabrik im deutschen Saarland bauen. (Symbolbild) - Unsplash

Wie das «Handelsblatt» berichtet, wird sich ZF nicht mehr an der geplanten Chipfabrik beteiligen. Die Zeitung zitiert aus Regierungs- und Branchenkreisen.

«Das 2,75 Milliarden Euro schwere Vorhaben steht damit vor dem Aus», heisst es. Diese Entwicklung ist ein herber Rückschlag für die Bemühungen, Deutschland als Chipstandort zu stärken.

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Ursprünglich wollte der US-Konzern Wolfspeed bis 2027 ein Werk für Stromsparchips aus Siliziumkarbid (SiC) in Ensdorf errichten. ZF wollte sich mit 170 Millionen Euro beteiligen.

Die Ankündigung erfolgte im Frühjahr 2023 im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz.

Finanzielle Schwierigkeiten bei Wolfspeed

Die Gründe für das drohende Scheitern sind vielschichtig. Der Halbleiterhersteller schreibt tiefrote Zahlen und kämpft in seinen amerikanischen Werken, mit schweren technischen Problemen.

Diese Probleme haben offenbar auch Auswirkungen auf das Saarland-Projekt. Die finanzielle Lage von Wolfspeed ist angespannt.

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Chips wie diese sollten in der Fabrik von Wolfspeed im deutschen Saarland hergestellt werden. - keystone

Für das gerade beendete erste Quartal des neuen Geschäftsjahrs rechnet Wolfspeed mit einem Verlust, der in etwa dem Umsatz entspricht.

Diese Zahlen verdeutlichen die prekäre Situation des Unternehmens. Auch an der Börse spiegelt sich die Krise wider.

«Handelsblatt» berichtet: «Seit Jahresbeginn haben die Aktien rund zwei Drittel an Wert verloren». Diese Entwicklung unterstreicht das schwindende Vertrauen der Investoren.

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