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Womöglich dreimal mehr Covid-Tote als registriert

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Deutschland,

Die Pandemie hat weltweit womöglich deutlich mehr Todesopfer gekostet als bisher angenommen. Das zeigen Ergebnisse einer Forschungsgruppe.

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Die höchsten Übersterblichkeitsraten fanden die Wissenschaftler in den Anden-Staaten in Lateinamerika. Foto: Rodrigo Abd/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Weltweit dürften die Corona-Todeszahlen deutlich höher sein als bekannt.
  • Zu diesem Ergebnis ist ein Forscherteam gekommen.
  • So gab es etwa zahlreiche mangelhafte Covid-Tests und Probleme beim Melden der Toten.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Auswirkungen der Pandemie um Einiges grösser waren als bisher angenommen. Ein Forscherteam hat Modellierungen zu den weltweiten Corona-Todeszahlen entwickelt.

Zwischen Januar 2020 und Dezember 2021 sind einer aktuellen Studie zufolge 18,2 Millionen Menschen mehr gestorben als in Nicht-Pandemiejahren erwartet worden wären. Offiziell verzeichnet sind in diesem Zeitraum nur 5,9 Millionen Corona-Tote.

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Es sind wohl mehr Menschen an Corona gestorben als bislang angenommen. (Symbolbild) - AFP/Archiv

«Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die vollen Auswirkungen der Pandemie viel grösser waren, als es die offiziellen Statistiken vermuten lassen», schreibt das internationale Forscherteam um Haidong Wang vom Institute for Health Metrics and Evaluation (Seattle/USA) im Fachmagazin «The Lancet»

120 von 100'000 Toten starben an Corona

Weltweit starben den Modellierungen zufolge 120 von 100'000 Menschen infolge von Corona, in 21 Ländern lag diese Übersterblichkeitsrate bei über 300.

Die höchsten Raten fanden die Wissenschaftler in den Anden-Staaten in Lateinamerika (512 Todesfälle pro 100'000 Einwohner), in Ost (345)- und Zentraleuropa (316) sowie Sub-Sahara Afrika (309).

In einigen Ländern wie Island oder Australien waren den Schätzungen zufolge hingegen in den Pandemiejahren sogar weniger Menschen gestorben als statistisch zu erwarten gewesen wären.

Mangelnde Tests und Probleme beim Melden

Die teils grossen Unterschiede zwischen der registrierten und der tatsächlichen Zahl an Todesfällen gehe vermutlich auf fehlende Diagnosen wegen mangelnder Tests sowie auf Probleme beim Melden der Zahlen zurück.

Wie viele Menschen unmittelbar an der Coronainfektion und wie viele an indirekten Folgen der Pandemie gestorben sind, sei derzeit unklar. «Studien aus mehreren Ländern, darunter Schweden und die Niederlande, deuten darauf hin, dass Covid-19 die unmittelbare Ursache für die meisten überzähligen Todesfälle war, aber wir haben derzeit nicht genügend Beweise für die meisten Regionen», sagt Studienleiter Wang.

Intensivstation Coronavirus
Eine Intensivstation für Corona-Patienten mit schweren Krankheitsverläufen. - dpa

Die Wissenschaftler hatte wöchentliche oder monatliche Angaben zur Zahl der Todesfälle von insgesamt 74 Ländern und 266 Staaten oder Provinzen – wie etwa den deutschen Bundesländern – aus den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 sowie aus bis zu elf Jahren davor zusammengestellt.

Die Differenz zwischen der Zahl tatsächlicher und statistisch erwarteter Todesfälle ergibt die Übersterblichkeit. Mit Hilfe statistischer Modelle schätzten sie die Übersterblichkeit auch für Ländern aus denen keine Angaben zur Zahl der Todesfälle vorlagen.

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