Zerstörter ukrainischer Staudamm: Zahl der Todesopfer steigt
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine steigt die Zahl der Hochwasser-Opfer weiter. Zehn Tote und 20 Verletzte wurden gemeldet.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Woche nach der Staudamm-Zerstörung steigt die Zahl der Opfer in der Südukraine.
- Es wurden zehn Tote und 20 Verletzte von den Behörden gemeldet.
- Durch ukrainische Rettungsaktionen wurden wohl 2757 Menschen in Sicherheit gebracht.
Ein Woche nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine ist die Zahl der Hochwasser-Opfer weiter gestiegen. Die Behörden auf der ukrainisch kontrollierten Seite der Region Cherson meldeten am Dienstag zehn Tote und 20 Verletzte.
42 Menschen würden noch vermisst, teilte der Chef der Chersoner Militärverwaltung, Olexander Prokudin, auf Telegram mit. Am Montag hatten die ukrainischen Behörden noch von 6 Todesopfern gesprochen.
Auch am von Moskau kontrollierten Südufer des Flusses Dnipro stieg die Zahl der Toten den Angaben der russischen Besatzer zufolge von 8 auf 17.
Da die besetzten Orte besonders schlimm von den Hochwassern betroffen sind, wird allerdings befürchtet, dass es in Wirklichkeit noch deutlich mehr Opfer gibt. Insbesondere die Angaben der russischen Seite sind oft nicht unabhängig überprüfbar.
Situation vielerorts weiter katastrophal
Durch ukrainische Rettungsaktionen wurden offiziellen Angaben zufolge bisher 2757 Menschen in Sicherheit gebracht, darunter 263 Kinder. In 133 Fällen sei es ukrainischen Helfern gelungen, Bewohner von der besetzten Flussseite zu retten. Prokudin warf den russischen Besatzern vor, zu wenig für die Rettung der Zivilisten in okkupierten Flutgebieten zu tun.
Der grosse Staudamm in der Stadt Nowa Kachowka war am vergangenen Dienstag zerstört worden. Anschliessend strömten riesige Wassermassen aus dem angrenzenden Stausee aus und überschwemmten zahlreiche Orte, darunter auch die Gebietshauptstadt Cherson.
Die Ukraine, die sich seit mehr als 15 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, wirft Russland vor, das Bauwerk gesprengt zu haben. Moskau dementiert das.
Die Situation ist vielerorts weiter katastrophal. Zugleich begann der Wasserstand etwas zu sinken. In der Stadt Cherson etwa lag er laut offiziellen Angaben am Dienstagvormittag noch bei 2,9 Metern. Ungefähr zur selben Zeit am Vortag waren es noch 3,29 Meter gewesen.