Zerstörung und viele Tote nach Unwettern auch in Deutschlands Nachbarländern

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Belgien,

Auch in Nachbarländern Deutschlands - vor allem in Belgien - haben die heftigen Unwetter und darauf folgende Überschwemmungen ein Bild der Zerstörung hinterlassen.

Zerstörung in Chaudfontaine bei Lüttich
Zerstörung in Chaudfontaine bei Lüttich - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens 27 Todesopfer in Belgien - Verbleib von 103 Menschen noch ungeklärt.

In Belgien starben mindestens 27 Menschen, wie die Behörden mitteilten. Mehr als hundert Menschen galten am Sonntag weiterhin als vermisst. In den Niederlanden standen ebenfalls ganze Ortschaften unter Wasser. Durch weitere starke Regenfälle und steigende Pegel rückte zunehmend auch Österreich in den Fokus.

Nach tagelangem Starkregen waren die dicht besiedelten Täler der Maas-Region im Dreiländer-Eck von Deutschland, Belgien und den Niederlanden ab Donnerstag überschwemmt worden. In rund 120 belgischen Gemeinden richteten die Wassermassen heftige Schäden an. Besonders Betroffen war die Provinz Lüttich, wo die Maas von zahlreichen Nebenflüssen gespeist wird.

Im Stadtteil Angleur der Provinzhauptstadt war es die Ourthe, die Häuser flutete, Autos fortriss und mindestens zwei Menschen das Leben nahm. Am Samstag begannen Anwohner mit den Aufräumarbeiten, sie stapelten durchnässte Möbel auf den Gehwegen, pumpten das restliche Wasser aus den Kellern und beseitigten Wassermassen aus den Erdgeschossen.

In Pepinster trat die Vesdre über die Ufer, knapp ein Dutzend Menschen starben. Regierungschef Alexander De Croo und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen besuchten am Samstag den Ort unweit von Aachen und weitere betroffene Gebiete in Belgien. Für Dienstag rief De Croo einen nationalen Tag der Trauer aus.

Vor Ort sprachen der flämische Liberale und von der Leyen mit betroffenen Anwohnern, Notfallhelfern und örtlichen Behördenvertretern. Die EU-Kommissionschefin sagte den Betroffenen Unterstützung zu: «Ich sagte ihnen: Die EU steht an Eurer Seite. Wir trauern gemeinsam - und wir bauen gemeinsam wieder auf.»

Ebenfalls die Vesdre war es, die in Chaudfontaine bei Lüttich Häuser flutete, Bäume umwarf und die Ortschaft mit einer Schlammschicht überzog. Dort fiel die Fabrik des bekannten Chocolatiers Galler den Wassermassen zum Opfer. «Die Priorität ist jetzt, die Fabrik zu sichern und den Strom wieder anzuschalten, um zu sehen, ob die Maschinen noch funktionieren», sagte Gallers Sprecherin Valérie Stefenatto der Nachrichtenagentur AFP.

Wenn das Wasser zurückgeht, «werden wir wahrscheinlich noch katastrophale Situationen vorfinden», warnte die Bürgermeisterin von Lüttich, Christine Defraigne. Das nationale Krisenzentrum hatte am späten Samstag erstmals seit Freitagmorgen wieder die Zahl der Vermissten beziffert - und von 20 auf 103 erhöht. «Wir hoffen, dass es nur daran liegt, dass wir sie nicht erreichen können», sagte ein Sprecher zu AFP.

In den benachbarten Niederlanden waren ebenfalls grosse Schäden zu beklagen. «Wir hatten wirklich einen Fluss, der durch Valkenburg verlief», sagte Paola Baakman aus der Ortschaft bei Maastricht. 50 Kilometer weiter nördlich in Roermond mussten hunderte Menschen ihre Häuser verlassen.

Todesopfer gab es in den Niederlanden nicht. «Das Wichtigste ist es, (...) den Flüssen mehr Raum zu geben», sagte der niederländische Regierungschef Mark Rutte am Freitag bei einem Besuch in der betroffenen Provinz Limburg. In den Niederlanden sei dies zum Glück geschehen.

Nach heftigen Überschwemmungen in den 1990er Jahren waren in den Niederlanden vielerorts die Flussufer verbreitert worden, damit das Wasser bei Hochwasser überlaufen kann. Die Arbeiten im Umfang von mehr als zwei Milliarden Euro wurden 2019 abgeschlossen.

Auch in mehreren Regionen in Österreich kam es als Folge starker Regenfälle zu starken Überflutungen. An verschiedenen Orten in den Bundesländern Salzburg und Tirol wurde Zivilschutzalarm ausgelöst. Der Kothbach setzte die Altstadt von Hallein im Bundesland Salzburg unter Wasser. Nach weiteren Regenfällen am Sonntagvormittag wurden weiter steigende Pegelstände befürchtet.

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