Züge zwischen Österreich und Italien fahren wieder
Das Wichtigste in Kürze
- Nach stundenlanger Sperre verkehren die Züge zwischen Österreich und Italien wieder.
- Zwei Passagiere wurden negativ auf den Coronavirus getestet.
- Mehr als 150 Ansteckungsfälle wurden bisher in Italien nachgewiesen.
Der Alarm sei vorbei, die zwei auf das Virus untersuchten Fahrgäste eines Zugs aus Italien seien negativ getestet worden, teilte der österreichische Innenminister Karl Nehammer in der Nacht zum Montag mit.
Von allen in Österreich aussteigenden Passagieren dieses Zugs sollten jedoch nach Angaben des österreichischen Innenministeriums die persönlichen Daten aufgenommen werden.
Auch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) teilten mit, die Strecke über den Brenner sei wieder freigegeben.
Am Montag laufe der Zugverkehr über die wichtige Transitstrecke zwischen Österreich und Italien wieder nach Fahrplan, kündigten die ÖBB über den Kurzbotschaftendienst Twitter an.
Hunderte Passagiere sassen fest
Hunderte Passagiere hatten am Sonntagabend stundenlang auf dem italienischen Grenzbahnhof am Brenner festgesessen.
Zuvor waren im Eurocity 86 von Venedig nach München zwei deutsche Passagierinnen mit Fiebersymptomen und starkem Husten aufgefallen. Die beiden Frauen verliessen in Verona den Zug und wurden dort in einem Krankenhaus untersucht. Die Tests auf das Coronavirus fielen dann jedoch negativ aus.
In dem Eurocity 86 befanden sich 300 Passagiere, mehrheitlich Österreicher und Deutsche.
Mindestens drei Tote in Italien
Italien ist der grösste Infektionsherd des neuartigen Virus in Europa. Mehr als 150 Ansteckungsfälle wurden dort bisher nachgewiesen, mindestens drei Menschen starben an der Infektion.
Die italienischen Behörden ergriffen am Wochenende drakonische Massnahmen: Elf Städte in Norditalien wurden abgeriegelt, 52'000 Menschen stehen praktisch unter Quarantäne.
Vorkehrungen bei UN-Sitzung in Genf
Wegen des neuartigen Coronavirus haben die Vereinten Nationen zur Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf mit tausenden Teilnehmern besondere Vorkehrungen getroffen.
Das Treffen beginnt am Montagmorgen, und über die nächsten vier Wochen werden dazu rund 10'000 Menschen im Völkerbundpalast in Genf erwartet, wie der Sprecher des Rates sagte. Etwa 4000 reisten nach Schätzungen aus dem Ausland an.
An den Eingängen des Sitzungssaals würden jeden Morgen Handdesinfektionsmittel verteilt, sagte die UN-Sprecherin in Genf, Alessandra Vellucci.
Zudem wurde eine eigene Webseite eingerichtet. Darauf sowie auf Flugblättern, Postern und Bildschirmen im ganzen Gebäude steht, wo bei Unwohlsein ärztliche Hilfe zu bekommen ist. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Massnahmen zum Schutz vor Ansteckungen sind aufgelistet.
Dazu gehören gründliches und häufiges Händewaschen, Abstand halten und in die Armbeuge niesen oder husten. Die Experten gehen davon aus, dass Menschen sich vor allem über Tröpfchen mit dem Virus Sars-CoV-2 infizieren, der die Lungenkrankheit Covid-19 verursacht.