Terror-Verdacht nach tödlichem Messerangriff in Frankreich
Bei einem mutmasslichen Terrorangriff im Südosten Frankreichs hat ein Mann zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Mann ersticht zwei Menschen - Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt.
Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft teilte am Samstag mit, sie ermittele wegen «Mordes in Zusammenhang mit einer Terrortat» gegen den festgenommenen Tatverdächtigen. Auch Frankreichs Innenminister Christophe Castaner sprach von einem «terroristischen» Angriff. Präsident Emmanuel Macron verurteilte die «schreckliche Tat».
Der Angriff ereignete sich am Samstagvormittag in der Kleinstadt Romans-sur-Isère südlich von Lyon. Der 33-jährige Angreifer, der sich als sudanesischer Flüchtling auswies, attackierte die Menschen im Zentrum der 35.000-Einwohner-Stadt in mehreren Geschäften und auf der Strasse. Zeugen zufolge rief er dabei «Allah Akbar» (Gott ist gross).
Zwei Menschen seien getötet und fünf weitere verletzt worden, sagte Innenminister Castaner in Romans-sur-Isère. Der mutmassliche Angreifer, 1987 geboren und unter dem von ihm angegebenen Namen bei der französischen Polizei nicht bekannt, leistete bei seiner Festnahme keinen Wiedersand.
Der Täter habe sich auf einen «terroristischen Pfad» begeben, sagte Castaner. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft erklärte, erste Ermittlungsergebnisse deutete darauf hin, dass der Angreifer die öffentliche Ordnung «durch Einschüchterung oder Terror» erheblich stören wollte. Bei einer Durchsuchung in seiner Wohnung seien handschriftliche Dokumente gefunden worden, in denen sich der Mann darüber beschwere, «in einem Land von Ungläubigen zu leben».
In Frankreich hatte es in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe islamistischer Anschläge mit hunderten Toten gegeben. Frankreichs Präsident Macron versicherte, dass die Hintergründe des Angriffs genau aufgeklärt würden. «Die ganze Wahrheit zu dieser schrecklichen Tat wird aufgedeckt werden», schrieb er im Onlinedienst Twitter. Dabei verwies er darauf, dass das Land wegen der Coronavirus-Pandemie mit tausenden Toten ohnehin schon eine schwere Probe bestehen müsse.