Berühmtes Radioteleskop Arecibo in Puerto Rico eingestürzt
Das unter anderem aus dem James-Bond-Film «GoldenEye» bekannte Radioteleskop Arecibo in Puerto Rico ist eingestürzt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Plattform über der Radioteleskop-Kuppel von Arecibo ist unerwartet eingestürzt.
- Vor kurzem entstanden Schäden – die Tätigkeit sollte in Kürze eingestellt werden.
- Es gibt keine Berichte über Verletzte.
Die an Stahlseilen über einem riesigen Parabolspiegel befestigte Vorrichtung brach am Dienstagmorgen plötzlich ein. Dies teilte die US-Wissenschaftsbehörde National Science Foundation mit.
Ein Sprecher erklärte der Nachrichtenagentur AFP über das einst grösste Radioteleskop der Welt: «Wir können bestätigen, dass die Plattform unerwartet eingestürzt ist und dass keine Berichte über Verletzte vorliegen.» Astrobiologie-Professor Abel Méndez von der Universität von Puerto Rico in Arecibo sprach von einer «totalen Katastrophe».
Abbau-Entscheidung fiel erst vor Kurzem
Erst Mitte November hatte die National Science Foundation erklärt, dass das 57 Jahre alte Radioteleskop abgebaut werden soll. Demnach waren am 10. August und am 6. November zwei Stahlseile gerissen, die die 900 Tonnen schweren Geräte über dem Parabolspiegel mit einem Durchmesser von 305 Metern hielten.
Ingenieure befürchteten, dass auch die übrigen Stahlseile jederzeit reissen könnten, was eine Reparatur sehr gefährlich gemacht hätte.
Der Betrieb des Radioteleskops war 1963 aufgenommen worden. Im Laufe der Jahrzehnte ermöglichte das Arecibo-Observatorium zahlreiche astronomische Entdeckungen. Einem grösseren Publikum wurde das Radioteleskop durch den James-Bond-Agentenfilm «GoldenEye» (1995) mit Pierce Brosnan bekannt. Zwei Jahre später kame es im Science-Fiction-Film «Contact» mit Jodie Foster vor.