Bestände grosser Süsswasser-Tiere schrumpfen massiv

Keystone-SDA
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Deutschland,

In den letzten Jahren sind 88 Prozent der grossen Süsswassertiere verschwunden. Der Verlust ist doppelt so gross wie bei Wirbeltieren an Land oder im Meer.

Biber
Auch Biber gehören zu jenen Süsswassertieren, deren weltweiter Bestand massiv zurückgegangen ist. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bestand von grossen Süsswassertierarten ist massiv geschrumpft.
  • Allein in den letzten Jahren nahm die Population um 88 Prozent ab.

Die Bestände vieler grosser Süsswassertierarten sind rund um den Globus drastisch zurückgegangen. Dazu zählen etwa Flussdelfine, Biber, Krokodile, Riesenschildkröten und Störe. Dies zeigt eine neuste Studie.

Bei Arten mit einem Gewicht von mehr als 30 Kilogramm seien die weltweiten Populationen von 1970 bis 2012 um 88 Prozent zurückgegangen, berichten Forscher vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin im Fachblatt «Global Change Biology». Der Verlust sei damit doppelt so gross wie bei Wirbeltieren an Land oder im Meer. Auch Europa zählt zu den besonders betroffenen Regionen.

«Grosse Fischarten wie Störe, Lachsfische und Riesenwelse sind besonders betroffen: Sie führen mit 94 Prozent die traurige Spitze an, vor Reptilien mit 72 Prozent Rückgang», teilte das Institut mit. Zu den Ursachen zählten Übernutzung, etwa für den Konsum von Fleisch und Kaviar, sowie Lebensraumzerstörungen.

Forscher kritisieren Staudammprojekte

Die Forscher kritisierten Planung und Bau weiterer 3700 Staudammprojekte weltweit – davon sollen 800 in Gebieten mit besonderer Artenvielfalt entstehen, etwa in der Umgebung von Amazonas, Kongo, Mekong und Ganges. Solche Massnahmen versperrten den Zugang zu Laich- und Futtergründen.

Die Wissenschaftler trugen verschiedene Daten zusammen: zum Bestand von 126 grossen Süsswassertierarten weltweit sowie zur historischen und aktuellen Verbreitung von 44 Arten in Europa und den USA. Noch klafften aber auch Lücken bei der Überwachung, merken sie an. Die Ergebnisse seien erschreckend und bestätigten die Befürchtungen, so Studienleiterin Sonja Jähnig.

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