Bestimmte Parkinson-Patienten überschätzen Menschenmengen stärker

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Lausanne,

Laut einer neuen Studie aus Lausanne VD überschätzen bestimmte Parkinson-Patienten die Anzahl der Menschen in einem Raum stärker als andere.

Parkinson-Patienten
Bestimmte Parkinson-Patienten überschätzen die Anzahl Menschen in einem Raum stärker als andere. Laut einer neuen Studie der EPFL könnte dies das Überwachen der Krankheit vereinfachen. - sda - EPFL/Alain Herzog

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende der ETH Lausanne fanden neue Erkenntnisse.
  • Diese beziehen sich auf bestimmte Parkinson-Patienten.
  • Gemäss der Hochschule überschätzen manche die Anzahl Menschen in einem Raum.

Bestimmte Parkinson-Patienten überschätzen die Anzahl Menschen in einem Raum stärker als andere. Laut einer neuen Studie aus Lausanne VD könnte dies das Überwachen der Krankheit vereinfachen.

Kennst du jemanden, der an Parkinson erkrankt ist?

Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) publizierten am Dienstag im Fachblatt «Nature Communications» eine Studie. Darin zeigten sie, dass Parkinson-Patienten, die sogenannte Präsenz-Halluzinationen erleben, die Anzahl Personen in einem Raum stärker überschätzen. Bei Präsenz-Halluzinationen entsteht das Gefühl, es stehe jemand hinter oder neben ihnen, obwohl dies in Wirklichkeit nicht der Fall ist.

Kognitiver Zerfall bei Parkinson

In früheren Studien hatte das Forschungsteam gezeigt, dass Halluzinationen ein frühes Zeichen für einen schnellen kognitiven Zerfall bei Parkinson sind. Bei vielen Menschen treten solche Halluzinationen ausserdem noch weit vor den ersten motorischen Symptomen auf.

Dieses Überschätzen bezieht sich allerdings nur auf Personen. Wurden die Testpersonen gebeten, die Anzahl Kisten in einem Raum zu schätzen, war kein Unterschied festzustellen. Das schrieb die EPFL in einer Mitteilung.

Parkinson
Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die das Nervensystem des Menschen angreift. - sda - ETH Zürich

Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, lösten die Forschenden in einem ersten Schritt bei gesunden Versuchspersonen Präsenz-Halluzinationen aus. Die gelang mit einem speziellen Verfahren, bei dem ein Roboter die Personen am Rücken berührte. Mithilfe einer Virtual-Reality-Brille wurde ihnen dann ein Raum gezeigt, in dem sich fünf, sechs, sieben oder acht Personen befanden. Allerdings nur für 200 Millisekunden, was zu kurz ist, um die Personen zu zählen.

Es zeigte sich, dass Personen, bei denen solche Halluzinationen künstlich hervorgerufen wurden, die Anzahl der Personen überschätzten.

Parkinson-Patienten mit Halluzinationen

In einem zweiten Schritt übertrugen die Forschenden die Resultate auf einen Onlinetest, den 170 Parkinson-Patienten von zu Hause aus durchführten. 69 unter ihnen litten an Präsenz-Halluzinationen. Diese überschätzten die Anzahl Personen im Raum deutlicher als die Parkinson-Patienten ohne Halluzinationen. Laut der EPFL schätzten sie teilweise elf oder noch mehr Personen, obwohl nur acht gezeigt wurden.

Mit diesem Onlinetest hoffen die Forschenden laut der EPFL nun, die Präsenz-Halluzinationen, und damit die Parkinson-Krankheit, einfach überwachen zu können.

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