Coronavirus: 30-Jährige sollen keine vierte Impfung mehr erhalten
Viele warten auf die dritte, nun kommt die Frage nach einer vierten Impfung gegen Corona auf. Gemäss Moderna-Chef Bancel brauchen unter 30-Jährige diese nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Omikron-Variante wird die Frage nach einem angepassten Impfstoff laut.
- Gemäss Moderna-Chef Stéphane Bancel ist ein vierter Booster für Junge aber nicht nötig.
- Risikogruppen wie über 50-Jährige sollen dafür jährlich geboostert werden.
Viele Schweizerinnen und Schweizer warten zurzeit darauf, ihre dritte Impfung gegen das Coronavirus zu erhalten. Nun wirft die neue Omikron-Variante die Frage auf, ob es eine weitere Dosis braucht, die auf die Mutationen zugeschnitten ist.
Diese könnte im besten Fall schon in wenigen Monaten zur Verfügung stehen. «Die Entwicklung eines angepassten Impfstoffs dauert rund 90 Tage. Vielleicht sogar etwas weniger», erklärt Moderna-Chef Stéphane Bancel im Interview mit den Tamedia-Zeitungen.
Dann stelle sich jedoch die Frage, ob Zulassungsbehörden wie Swissmedic erneut eine Studie zu dem mRNA-Impfstoff wollen. Diese könnte mindestens drei Monate dauern, ist aber in den Augen von Bancel unnötig: «Ich hätte nichts dagegen, einen Omikron-Booster meiner Tochter oder mir selbst spritzen zu lassen, ohne dass eine Studie gemacht wird.»
Ohne Zulassungsstudie könnte Moderna bereits nach den 90 Tagen Entwicklung mit der Produktion beginnen. Bis dann 500 Millionen Dosen bereit sind, dauere es geschätzt noch einmal einige Monate. Noch vor dem Sommer könnten die ersten Menschen also bereits ihre vierte Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten.
Coronavirus: Junge brauchen keine weiteren Booster-Impfungen
Aber wer benötigt den Omikron-Booster überhaupt? «Für unter 30-Jährige wird es nach der dritten Impfung wahrscheinlich keine weitere brauchen», sagt Bancel. Schon nach einem ersten Booster sei der Spiegel an Antikörpern wieder sehr hoch und schütze auch vor Omikron. Das Virus werde in Zukunft ausserdem weniger häufig mutieren.
Risikogruppen wie über 50-Jährige seien aber weiterhin gefährdet und benötigen zusätzlichen Schutz. «Wir merken, dass diese wohl einen jährlichen Booster brauchen», erklärt der Moderna-Chef den Tamedia-Zeitungen.
Moderna will Regierungen Impf-Abo anbieten
Um die entsprechenden Impfdosen zu erhalten, will Moderna den Staaten eine Art Impf-Abo anbieten. Auch mit der Schweiz ist das Unternehmen im Gespräch. «Wir schlagen Regierungen vor, sich für mehrere Jahre Lieferungen für eine bestimmte Menge zu sichern. Dann investieren wir in diesem Land in eine Produktionsanlage.» Diese Länder könnten dann zudem im Fall einer neuen Pandemie bevorzugt mit neuen Impfstoffen beliefert werden.
In der Schweiz würde ein solcher Vertrag wegen der bestehenden Partnerschaft mit Lonza etwas anders aussehen. «Unser Ziel ist nicht, eine neue Anlage in der Schweiz zu bauen. Aber es könnte eine Partnerschaft zwischen uns, Lonza und der Schweizer Regierung sein», so Bancel. «Es ist aber noch zu früh für Details.»