Coronavirus: Können wir nach der Impfung noch erkranken?
Trotz Impfung haben sich in einem Altersheim in Deutschland 14 Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. Das Mittel hat seinen Zweck dennoch erfüllt.
Das Wichtigste in Kürze
- 14 Bewohner eines Altersheims wurden trotz Impfung positiv auf das Coronavirus getestet.
- Die Krankheitsverläufe waren jedoch nur leicht oder sogar asymptomatisch.
- Laut Infektiologe Christoph Berger erfüllt die Impfung damit ihren Zweck.
In einem Altenheim in Niedersachsen (D) sind 14 Bewohner positiv auf die britische Variante des Coronavirus getestet worden. Dies, obwohl alle Heimbewohner zuvor zum zweiten Mal gegen Corona geimpft worden waren. Nützt die Impfung also gar nicht? Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Impfkommission EKIF, sieht keinen Grund zur Sorge.
«Trotz Variante sollte die Impfung vor dem Virus schützen», erklärt Berger gegenüber Nau.ch. Er erinnert jedoch daran, dass die Wirksamkeit der Vakzine nie bei 100 Prozent liegt. Den Fall müsse man sicher weiterverfolgen, wichtig sei aber, dass es keine schweren Krankheitsverläufe mehr gibt.
Beruhigend: Wie «NDR» am Wochenende mitteilte, leiden die Bewohner nur an asymptomatischen oder leichten Verläufen der Erkrankung. Laut Berger erfüllt die Impfung damit ihren Zweck: «Mit der Impfung will man vor allem die Krankheit verhindern.» Asymptomatische Infektionen könnten im Vergleich nur schwer unterbunden werden.
Coronavirus bleibt heimtückisch
Kann eine infizierte Person das Virus trotz Impfung weitergeben? «Wir wissen, dass wir es noch nicht wissen», antwortet der Infektiologe. Dieses Szenario müsse noch genauer untersucht werden.
Die Impfung entwickle zwischen sieben und zehn Tagen nach der zweiten Dosis ihre volle Wirksamkeit, so Berger. Im Fall der Heimbewohner wurde diese Dauer nur knapp erreicht. Zwischen der zweiten Impf-Dose und dem ersten positiven Testergebnis liegen knapp acht Tage. Das Virus könnte sich also in der Zwischenzeit bei den Heimbewohnern eingeschlichen haben.