Eisschmelze in Grönland lässt Meeresspiegel unvermeidlich ansteigen
Der Meeresspiegel wird aufgrund der Eisschmelze in Grönland laut einer Studie bis zu 27 Zentimeter steigen – auch ohne zusätzliche Erderwärmung.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Eisschmelze wird der Meeresspiegel stark ansteigen.
- Laut Forschern wird dies auch ohne zusätzliche Erderwärmung der Fall sein.
- In einer Studie ist die Rede von 27,4 Zentimeter bis zum Jahr 2100.
Wissenschaftler warnen: Das Abschmelzen des Grönländischen Eisschildes wird den Meeresspiegel erheblich erhöhen. Dies, auch ohne eine zusätzliche Erderwärmung in der Zukunft.
Laut einer am Montag veröffentlichten Studie wird allein die bisherige globale Erwärmung einen Verlust des Eisvolumens um 3,3 Prozent verursachen. Das würde zu einem Anstieg des Meeresspiegels um 27,4 Zentimeter führen.
Die Autoren der in der Fachzeitschrift «Nature Climate Change» publizierten Untersuchung geben zwar keinen genauen Zeitrahmen an. Doch könnte der grösste Teil dieser Entwicklung den Forschern zufolge bis zum Jahr 2100 geschehen. Damit würden bisherige Prognosen das Risiko für dieses Jahrhundert unterschätzen.
Grönland: Auch Anstieg von knapp 80 Zentimeter möglich
Im Bericht aus 2021 etwa ging der Weltklimarat IPCC von einem Anstieg des Meeresspiegels um 18 Zentimeter bis 2100 aus.
Bei den «schockierenden» Ergebnissen der nun veröffentlichten Studie handele es sich zudem um die Untergrenze. Dies, da die Schätzungen eine zukünftige Erderwärmung nicht einbezögen. Das erklärte Hauptautor Jason Box vom Geologischen Forschungsinstitut für Dänemark und Grönland (Geus). Das Klima um Grönland herum müsse sich nur weiter erwärmen, um den Effekt zu verstärken.
Wenn sich die starke Schmelze von 2012 jedes Jahr wiederholen würde, könnte der Meeresspiegel um 78 Zentimeter ansteigen. Das wäre genug, um weite Teile niedrig gelegener Küstengebiete zu schlucken und ihre Bewohner heimatlos zu machen.