Eiweiss lässt überzählige Erbgut-Skripten in Embryos schreddern
Befruchtete Eizellen und junge Embryonen stellen ihre Eiweissstoffe zunächst aus Bauanleitungen (RNAs) her, die ihnen die Mütter mitgeben. Später schreiben sie diese aber selbst von ihrem Erbgut (DNA) ab. Ohne den Eiweissstoff «Ski7» wären das aber viel zu viel Informationen. Dieses spezifische Eiweiss schickt alles Überflüssige in den Schredder, wie Forscher herausgefunden haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Dadurch sorgt es dafür, dass die Anleitungen in den richtigen Mengen zur Verfügung stehen und kein Chaos aus zu vielen mütterlichen und eigenen Erbgut-Skripten herrscht, erklären Wiener Wissenschaftler im Fachjournal «Plos Genetics».
Ein Team um Andrea Pauli vom Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien untersuchte in Zebrafisch-Eizellen und -Embryonen, was passiert, wenn Ski7 fehlt. Diesen Eiweissstoff gibt es auch bei Menschen. Er wird in reifen Eizellen und frühen Embryonen der Fische aber in grossen Mengen hergestellt, so die Forscher.
Ohne Ski7 konnten sich die Fischlein nicht richtig entwickeln, berichten sie. Bei tausenden von Genen wurden dann entweder viel zu viele RNAs produziert oder abnormal wenige. Der Eiweissstoff sei essenziell, weil er dafür sorgt, dass die Embryonen eine normale Menge an Bauanleitungen haben, und dass überzählige Skripten geschreddert werden. Das sei höchstwahrscheinlich nicht nur bei Fischen, sondern auch bei Menschen der Fall, erklären sie.