Elefanten können Laute durch Rüssel und Mund kombinieren

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Asiatische Elefanten haben mehr Möglichkeiten, sich zu äussern, als bisher angenommen. Forscher konnten zeigen, dass sie zwei Varianten kombinieren können.

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Mit Rüssel und Mund: Asiatische Elefanten können offenbar verschiedene Laute kombinieren. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/AP CP/PHILIP WALKER

Das Wichtigste in Kürze

  • Elefanten können Laute durch Rüssel und Mund kombinieren.
  • Wissenschaftler konnten dies nun nachweisen.

Asiatische Elefanten können verschiedene Töne kombinieren: Laute durch die Nase – also den Rüssel – und Laute durch den Mund.

Bisher dachten Wissenschafter, dass Tiere bei der Lautproduktion in der Regel entweder auf die Nase oder den Mund setzen, eine Kombination der beiden aber eher unwahrscheinlich ist.

Zwar gab es bei Damhirschen, Walrossen oder Meerkatzen Hinweise, dass auch sie zu einer nasalen Aussprache fähig sind, ein Nachweis blieb bisher aber aus, heisst es am Dienstag in einer Mitteilung der Universität Wien. Die Wiener Forscher veröffentlichten ihre Studie im Fachjournal «Animals».

Elefanten nutzen Rüssel für Laute

Kultiviert hat diese Lautvariante zweifelsohne der Mensch. In einigen Sprachen wie etwa dem Französischen oder dem Hindi werden die Resonanzräume im Mund- und Rachenraum gezielt zu nasal klingenden Lauten kombiniert.

Die so erreichte charakteristische Aussprache hilft dabei, Wörter zu unterscheiden, die ansonsten gleich tönen würden. Im herkömmlichen Deutsch hingegen dient die betont nasale Sprechart bekanntlich eher der Abgrenzung gegenüber anderen sozialen Gruppen. Egal, welche Motivation dahinter steht, die nasale Aussprache erweitert das Lautspektrum.

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Elefanten in Simbabwe. - dpa-infocom GmbH

Als Träger der längsten Nase im Tierreich nutzen Elefanten ihren Rüssel für einen Grossteil ihrer Lautäusserungen – egal ob diese im für uns Menschen wahrnehmbaren Frequenzbereich oder im Infraschallbereich liegen. Das zeigte die neue Untersuchung des Teams um die beiden Kognitionsbiologinnen Veronika Beeck und Angela Stöger-Horwath von der Uni Wien.

Sie richteten eine akustische Kamera auf Asiatische Elefanten, die im Chitwan-Nationalpark in Nepal leben. Diese Kamera kann Schalldruck farblich darstellen. Das lässt auch Schlüsse darüber zu, ob die stattlichen Tiere ihre Lautäusserungen über Nase oder Mund tätigen.

Laute aus Mund und Rüssel

Neben häufigen Lauten aus dem Rüssel und seltenen aus dem Mund kamen auch Äusserungen unter Mithilfe beider anatomischer Strukturen zustande: So zeigte «die akustische Kamera zweifelsfrei auch Laute, die gleichzeitig aus Mund und Rüssel kamen, und deren Resonanzspektrum tatsächlich den nasalen Vokalen von Menschen ähnelten», so Beeck.

Das dürfte den Asiatischen Elefanten die Möglichkeit eröffnen, mehr Information in ihre Kommunikation zu packen. Ausserdem könnte diese Art der Lautproduktion dafür genutzt werden, mit Hilfe der tieffrequenten Resonanzen Äusserungen aus dem Mund weiter in die Ferne zu tragen.

Die neuen Erkenntnisse legen für die beteiligten Wissenschafter jedenfalls nahe, dass die Bandbreite an Lauten, die Säugetiere abseits des Menschen produzieren können, mitunter grösser ist als bisher vermutet.

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