Erstes von Wind angetriebenes Containerschiff sticht in See
Das Transportmittel der Zukunft sind ... Segelschiffe! Diese Woche ist das erste Containerschiff mit CO2-sparenden Hightech-«Segeln» in See gestochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Transport-Schifffahrt sorgt für 2,1 Prozent der globalen CO2-Emissionen.
- Dank einer neuen Innovation will das Unternehmen Cargill den Ausstoss reduzieren.
- Nun ist ein neues mit Hightech-«Segeln» ausgestattetes Containerschiff in See gestochen.
Seit tausenden von Jahren nutzt die Menschheit den Wind als Antriebskraft, um sich auf dem Meer fortzubewegen. Mit einer neuen Innovation kehrt das Cargo-Unternehmen Cargill nun zu dieser Idee zurück – um weniger CO2 zu produzieren.
Dazu ist diese Woche erstmals ein mit Hightech-«Segeln» ausgestatteter Container-Riese in See gestochen. Die «Pyxis Ocean» soll auf der Fahrt von China nach Brasilien die von BAR Technologies entwickelten «WindWings» testen.
Die aus demselben Material wie Windturbinen bestehenden «Segel» ragen über 37 Meter in die Höhe. Sie können nach Bedarf ein- und ausgeklappt werden. Sie sollen den CO2-Ausstoss des Containerschiffs, das dem Autobauer Mitsubishi gehört, über längere Dauer um 30 Prozent senken können.
Die Industrie sei auf dem Weg «zur Dekarbonisierung», sagt der Chef der Meertransport-Abteilung bei Cargill in einer Mitteilung. «Es ist kein einfacher Weg, aber ein sehr spannender.»
Der CEO der britischen Firma BAR Technologies ist überzeugt, dass die durch Wind unterstützten Containerschiffe die Zukunft sind. «Ich gehe davon aus, dass bis 2025 die Hälfte der neu gebauten Schiffe damit ausgestattet sind», so John Cooper gegenüber der «BBC».
Segel sparen Tonnen an Treibstoff
Der Grund, weshalb Cooper so überzeugt ist von dieser Idee, sind die enormen Mengen an Treibstoff, die mit den WindWings gespart werden könnten. «Wir sparen eineinhalb Tonnen Treibstoff pro Tag», erklärt er. «Mit vier WindWings auf einem Schiff sind das schon sechs Tonnen pro Tag – das sind 20 Tonnen weniger CO2 pro Tag!»
Das Projekt wurde durch das EU-Forschungsprogramm Horizon unterstützt. Es könnte einen wichtigen Teil dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen.