Finanzielle Verluste durch Klimarisiken werden unterschätzt
Unterschätzte Klimarisiken könnten Unternehmen und Investoren teuer zu stehen kommen, warnt eine neue Studie.
Verfahren zur Bewertung von Klimarisiken unterschätzen finanzielle Verluste für Unternehmen und Investoren deutlich. In einer neuen Studie zeigten Forschende der Universität Zürich, dass potenzielle Verluste bis zu 70 Prozent höher sein könnten als bisher angenommen.
Dies, weil sich die Modelle zur Berechnung dieser Risiken oft auf vereinfachte Daten und indirekte Prognosen stützen, wie die Universität Zürich (UZH) am Dienstag mitteilte. Sie gehen etwa davon aus, dass sich alle Vermögenswerte eines Unternehmens am Hauptsitz befinden.
Extremereignisse in Risikobewertungen vernachlässigt
Für die im Fachjournal «Nature Communications» veröffentlichte Studie entwickelten die Forschenden der UZH zusammen mit Forscherinnen und Forschern der Universitäten Wien (Österreich) und Utrecht (Niederlande) eine neue Methode, die detaillierte Informationen über die Vermögenswerte eines Unternehmens verwendet. Also über den Standort und die Merkmale der Fabriken, Anlagen und natürlichen Ressourcen eines Unternehmens.
Verglichen mit den Modellen, die vereinfachte Daten, sogenannte Proxy-Daten verwendeten, waren geschätzte potenzielle Verluste mit diesem Modell um 70 Prozent höher. Zudem werden bei den Risikobewertungen Extremereignisse nicht berücksichtigt, die zwar selten sind, aber katastrophale Auswirkungen haben können, wie die Forschenden in der Studie erklärten. Viele der Bewertungen konzentrieren sich demnach auf die durchschnittlichen Auswirkungen.