Forschungsstation auf dem Genfersee nimmt Betrieb auf
Um den Auswirkungen von Klimawandel und Umweltverschmutzung entgegenwirken zu können, sammelt eine schwimmende Forschungsstation auf dem Genfersee nun Daten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Klimawandel und Schadstoffe aus Abwasser und Landwirtschaft setzten Gewässern zu.
- Eine schwimmende Forschungsstation auf dem Genfersee solls nun richten.
Die schwimmende Forschungsstation «Léxplore» auf dem Genfersee in der Nähe von Pully VD hat den Betrieb aufgenommen. Mit an Bord sind zahlreiche Sensoren und Sonden, um Umweltveränderungen nachzuspüren.
Seen sind wichtige Wasserspeicher für den Menschen und unersetzbarer Lebensraum für Fische, Pflanzen und Kleinstlebewesen.
Schadstoffe aus Abwässern, Nährstoffeintrag aus der Landwirtschaft und der Klimawandel setzen diese Ökosysteme jedoch unter Druck.
«Léxplore» soll langfristig Veränderung bringen
Mit «Léxplore» wollen Wissenschaftler der Forschungsanstalt Eawag, der ETH Lausanne (EPFL), der Universitäten Lausanne und Genf zusammen mit französischen Kollegen jahreszeitlichen und langfristigen Veränderungen nachspüren.
Diese Plattform – die weltweit modernste ihrer Art auf einem See - soll bis voraussichtlich 2026 in der Nähe von Pully VD in Betrieb sein und stündlich Messdaten liefern. Sie misst 100 Quadratmeter und hat eine geschlossene Kabine als Labor. Wo sie schwimmt, hat der See eine Tiefe von 110 Metern.
Während der vergangenen Monate haben die Forschenden verschiedene Messinstrumente und Dutzende von Detektoren installiert, wie Natacha Tofield-Pasche von der EPFL gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte.
Licht, Turbulenzen, Sauerstoff, Kohlendioxid und Algen
Eine Wetterstation soll beispielsweise täglich Temperaturen und Winde registrieren, Sensoren erfassen Strömungsgeschwindigkeiten sowie Licht, Turbulenzen, Sauerstoff, Kohlendioxid, verschiedene Algengruppen und diverse natürliche und künstliche Substanzen.
Neben der Grundausstattung an Messinstrumenten, die Daten für Forschende und Öffentlichkeit bereitstellen, werden auf der Plattform bereits 13 spezifische Forschungsprojekte durchgeführt. Das Interesse in Forschungskreisen an der schwimmenden Station sei sehr gross, so Tofield-Pasche.