Frankreich untersucht Neugeborene mit Fehlbildungen

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Frankreich,

In der Bretagne und anderen ländlichen Gebieten kommt es besonders oft vor, dass Neugeborene eine Fehlbildung aufzeigen.

Frankreichs Gesunheitsministerin Agnès Buzyn.
Gesunheitsministerin Agnès Buzyn setzt sich für die Aufklärung der Fehlgeburten in Frankreich ein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In ländlichen Gebieten Frankreichs weisen mehr Neugeborene Fehlbildungen auf, als in der Stadt.
  • Die Gesundheitsbehörde wird der Sache auf den Grund gehen.

Frankreichs Gesundheitsbehörden untersuchen nach eigenen Angaben, warum in einigen Regionen des Landes ungewöhnlich viele Babys ohne Hände, Unterarme oder Arme geboren werden. Das Ergebnis der landesweiten Untersuchung wird in rund drei Monaten veröffentlicht.

«Nichts wird verschwiegen», sagte der Chef des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, François Bourdillon, heute Mittwoch im Radiosender RTL.

Die Zahl der bisher bekannt gewordenen Fälle von Babys mit derartigen Geburtsdefekten ist ziemlich niedrig. In den vergangenen 15 Jahren wurden 25 Fälle in der Bretagne sowie in den Departementen Loire-Atlantique und Ain bekannt, wie aus einem Anfang Oktober von der Gesundheitsbehörde veröffentlichten Bericht hervorging. Dennoch lösten sie eine öffentliche Diskussion aus, da sie stets in begrenzten Gebieten vorkamen.

Misstrauen wächst

Als Bourdillons Behörde am Dienstag dann von elf weiteren Fällen in Ain berichtete, wuchs das Misstrauen. Medien und Experten stellten Fragen zum wahren Ausmass des Phänomens. Gesundheitsministerin Agnès Buzyn versprach nun eine umfassende Untersuchung.

«Wir werden keine Spur auslassen», sagte sie dem Fernsehsender BFMTV. «Vielleicht hängt es mit der Umwelt zusammen, vielleicht mit etwas, das die Mütter während ihrer Schwangerschaft gegessen oder eingeatmet haben».

Alle entsprechenden Tests verliefen bisher allerdings ergebnislos. Einige Umweltschützer vermuten Pestizide als mögliche Ursache, da die Fälle stets in ländlichen Gebieten auftauchen. Andere sprechen von möglichen Gendefekten. Bisher gibt es aber auch dafür keine Belege.

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