Gezerre um Zeitumstellung: Forscher präsentieren neuen Ansatz
Die Debatte um die Zeitumstellung geht in die nächste Runde. Spanische Forscher machen nun einen überraschenden Vorschlag zur Verbesserung des Systems.

Die halbjährliche Zeitumstellung sorgt seit Jahren für Diskussionen. Nun bringen zwei spanische Wissenschaftler eine neue Idee ins Spiel: Sie schlagen vor, den Beginn der Sommerzeit zu verschieben.
In diesem Jahr werden die Uhren am 30. März um eine Stunde vorgestellt.
Die Rückstellung auf die Winterzeit erfolgt am 26. Oktober.
Biorhythmus vs. Energiesparen?
Laut einer DAK-Umfrage berichten 27 Prozent der Befragten von gesundheitlichen Problemen durch die Zeitumstellung. Kritiker argumentieren, dass der Wechsel den Biorhythmus vieler Menschen durcheinanderbringt.

Entgegen der ursprünglichen Annahme trägt die Zeitumstellung zudem gar nicht zur Energieeinsparung bei, wie der WDR erklärt. So werde zwar im Sommer weniger Strom für Licht verbraucht, im Frühjahr und Herbst in den Morgenstunden jedoch mehr geheizt.
Der perfekte Zeitpunkt
Jorge Mira und José María Martín-Olalla plädieren in der Fachzeitschrift «Open Science», für eine Umstellung am ersten April-Wochenende. Laut den Forschern würde dies günstigere morgendliche Lichtverhältnisse für einen guten Start in den Tag bieten, wie der «Deutschlandfunk» darlegt.
Für Menschen, die unter der Umstellung leiden, empfehlen die spanischen Forscher eine schrittweise Anpassung. Sie raten, den Wecker drei Wochen vor dem Termin wöchentlich um eine Viertelstunde zu verstellen.
Die spanischen Forscher betonen, dass die Zeitumstellung in den letzten Jahren fälschlicherweise nur mit Energieeinsparung in Verbindung gebracht wurde. Sie sehen darin einen natürlichen Anpassungsmechanismus.
Ende der Zeitumstellung bereits beschlossene Sache
Die EU-Kommission plante ursprünglich die Abschaffung der Zeitumstellung ab 2018. Das Europäische Parlament stimmte zu, verschob aber das geplante Ende auf 2021.
Nach wie vor steht die Umsetzung aufgrund nationaler Uneinigkeit aus. So verhindert die Frage über die zu wählende Zeit – Normalzeit oder Sommerzeit – bislang eine endgültige Entscheidung.
Ein Flickenteppich mit mehreren Zeitzonen soll vermieden werden.