Grösste Mikrobe der Welt entdeckt
Amerikanische Forscher haben in karibischen Mangroven die grösste Mikrobe der Welt entdeckt. Diese könnten mehr über die Evolution komplexer Zellen verraten.
Das Wichtigste in Kürze
- Amerikanische Forscher haben die grösste Mikrobe der Welt entdeckt.
- Das Bakterium aus karibischen Mangroven ist von blossem Auge sichtbar.
- Es könnte uns mehr zur Evolution von komplexen Zellen verraten.
Mikroben sind der Definition nach nur unter dem Mikroskop sichtbar. Für eine neu entdeckte, fadenförmige Einzelzelle gilt das nicht: Sie ist von blossem Auge sichtbar und wird bis zu fünf Zentimeter lang. Damit ist sie 5000 Mal grösser als viele andere Mikroben.
Darüber hinaus verfügt dieser Gigant über ein riesiges Genom, das nicht wie bei anderen Bakterien frei in der Zelle schwimmt. Stattdessen ist es von einer Membran umhüllt – eine Neuerung, die für viel komplexere Zellen, wie die des menschlichen Körpers, charakteristisch ist. Das wurde in einem noch ungeprüften Preprint beschrieben.
Bakterium sprengt Obergrenze
«Wenn es um Bakterien geht, sage ich niemals nie, aber dieses Bakterium überschreitet die von uns angenommene Obergrenze um das Zehnfache», sagt Verena Carvalho, Mikrobiologin an der University of Massachusetts, Amherst.
Das Bakterium aus den karibischen Mangroven stellt nicht nur die Erwartungen an Grösse und Komplexität auf den Kopf, sondern könnte auch «ein fehlendes Glied in der Evolution komplexer Zellen sein», sagt Kazuhiro Takemoto, ein Computerbiologe am Kyushu Institute of Technology.