Hasselmann und List mit Nobelpreis ausgezeichnet
Die beiden diesjährigen deutschen Nobelpreisträger Klaus Hasselmann und Benjamin List haben ihre Auszeichnungen entgegen genommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Klimaforscher und Chemiker nehmen Auszeichnung in Berlin entgegen.
Dem Klimaforscher Hasselmann und dem Chemiker List wurden bei einer Zeremonie am Dienstagabend im Harnack-Haus der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin Urkunde und Medaille überreicht. Hasselmann war der Physik-Nobelpreis für seine Forschungen zur Vorhersage des Klimawandels zuerkannt worden. List erhielt den Chemie-Nobelpreis für die Entwicklung eines neuen Instruments zum Aufbau von Molekülen.
Der 90-jährige Hasselmann teilt sich die Auszeichnung mit seinem US-japanischen Kollegen Syukuro Manabe sowie dem Italiener Giorgio Parisi. Hasselmann und Manabe hatten bereits vor Jahrzehnten auf den Beitrag des Menschen zur Erderwärmung hingewiesen.
«In 30 bis 100 Jahren, je nachdem, wie viel fossiles Brennmaterial wir verbrauchen, wird auf uns eine ganz erhebliche Klimaänderung zukommen», sagte Hasselmann, der damals das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg leitete, 1988 in einem Zeitungsinterview. Der ebenfalls 90-jährige Manabe hatte bereits in den 60er Jahren nachgewiesen, dass der Temperaturanstieg auf der Erde mit dem CO2-Gehalt in der Atmosphäre zusammenhängt.
Der Italiener Parisi erhielt für seine Forschung zur statistischen Mechanik komplexer Systeme den zweiten Teil der Auszeichnung. Der 73-jährige Professor der Sapienza-Universität in Rom bekommt eine Hälfte des Preisgelds in Höhe von insgesamt zehn Millionen Kronen (rund 985.000 Euro), Hasselmann und Manabe teilen sich die andere Hälfte.
Der Chemiker List teilt sich den Preis mit seinem US-Kollegen David MacMillan. Die beiden haben das Verfahren der asymmetrischen Organokatalyse entwickelt. Damit könnten Forscher nun viele Produkte effizienter herstellen, von neuen Arzneimitteln bis hin zu Solarzellen, erklärte die Schwedische Akademie der Wissenschaften.
Der 53-jährige List stammt aus Frankfurt am Main und ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Der gleichaltrige MacMillan, der die britische und die US-Staatsbürgerschaft hat, stammt ursprünglich aus Schottland und ist Professor an der US-Elite-Universität Princeton. Die beiden werden sich das Preisgeld von zehn Millionen Kronen (rund 985.000 Euro) teilen.
Wegen der Corona-Pandemie wurden die Nobelpreise in den Wissenschaftskategorien und Literatur erneut nicht in Stockholm, sondern in den Heimatländern der Preisträger verliehen.