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Heller als Sterne: Warum grosse Satelliten problematisch sind

Redaktion
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USA,

Ein Forschungsteam stellte fest, dass der Satelliten-Prototyp Blue-Walker 3 heller leuchtet als die meisten Sterne. Die Lichtverschmutzung wirft Probleme auf.

Satellit sterne blue-walker
Der Blue-Walker 3 hat eine Fläche von mehr als 64 Quadratmeter – und leuchtet dadurch heller als die meisten Sterne am Himmel. - Ast Spacemobile

Das Wichtigste in Kürze

  • Satelliten dienen hauptsächlich zur besseren Kommunikation auf der Erde.
  • Doch sie haben auch negative Konsequenzen: Die Lichtverschmutzung wird immer stärker.
  • Der Blue-Walker 3 ist von der Erde aus besonders gut sichtbar.

Heutzutage sind schätzungsweise 7000 bis 8000 Satelliten um die Erde unterwegs. Das bringt nicht nur Vorteile mit sich: Die Himmelsobjekte reflektieren das Sonnenlicht und erhöhen die Helligkeit des Nachthimmels.

Das geschieht allerdings zum Leidwesen von Astronomen und Hobby-Sternguckern.

Blue-Walker 3 leuchtet heller als viele Sterne

Wie eine wissenschaftliche Studie nun feststellte, stellt der Satelliten-Prototyp Blue-Walker 3 des US-Unternehmens AST Space Mobile ein besonders Problem dar. Zwei Monate nach seinem Start am 10. September 2022 entfaltete er seine riesige Antenne in einer Höhe zwischen 500 und 600 Kilometern über der Erde.

Seither kontaminiert der Satellit das Weltall: Aufgrund seiner enormen Grösse reflektiert er besonders viel Licht. Mittlerweile zählt Blue-Walker 3 zu den hellsten künstlichen Objekten am Nachthimmel, wie der «Standard» berichtet.

Ein internationales Team aus Wissenschaftlern und Hobby-Astronomen untersuchte das Phänomen nun genauer. Ihre Analyse bestätigte laut «Standard» alle Befürchtungen: Blue-Walker 3 leuchtet so hell wie die hellsten Sterne im Sternbild «Kleiner Hund» und «Fluss Eridanus».

Pläne für noch grössere Satelliten

Damit jedoch nicht genug. AST Space Mobile plant ein Kommunikationssystem mit 168 noch grösseren Satelliten als Blue-Walker 3. Am Himmel gibt es durchaus auch menschengemachte Objekte, die noch heller sind, wie beispielsweise die Internationale Raumstation (ISS).

Allerdings wird deren Bahn genau berechnet und kann bei der Planung astronomischer Beobachtungen berücksichtigt werden. Und inzwischen hat man auch gelernt, helle Sterne zu umgehen.

Mögliche Störung der Radioastronomie

Neben der Lichtverschmutzung könnte Blue-Walker 3 auch die Radioastronomie beeinträchtigen, da er ähnliche Wellenlängen verwendet wie Radioteleskope. Obwohl einige Teleskope in Funkruhezonen liegen, sind diese nicht unbedingt vor Satellitenübertragungen geschützt.

Einerseits stellt die neue Generation der Satelliten selbstverständlich eine Verbesserung der Kommunikation dar. Andererseits warnen Forscher jedoch davor, dass dadurch die Untersuchung des Weltalls behindert werden könnte. Sie plädieren, dass ihr Einsatz sorgfältig abgewogen werden sollte. Ausserdem sollten Anstrengungen unternommen werden, um ihre Auswirkungen auf die Astronomie zu minimieren.

Kommentare

User #4312 (nicht angemeldet)

Dafür wird in unserem Quartier die Beleuchtung um 22 Uhr abgestellt. Hündeler, Frauen und Schichtarbeitende sind dafür sehr dankbar. Ironie und Sarkasmus off.

User #5455 (nicht angemeldet)

Der Mensch macht auch vor dem All nicht halt mit seiner Weltverschutzung. Unser Schrott, der inzwischen im Weltraum rumschwirrt, wird uns eines Tages auf den Kopf fallen - nicht bildlich, sondern viel schlimmer.

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