In Städten gibt es weniger Spinnen als auf dem Land
Städte sind kein gutes Pflaster für Insekten, Spinnen und Co. Je höher der Urbanisierungsgrad, desto geringer sind Artenvielfalt und -reichtum,
Das Wichtigste in Kürze
- In urbanen Gebieten gibt es weniger Spinnen als auf dem Land.
- Gemäss Forschern sollen es insbesondere flügellose Insekten schwer haben in der Stadt.
- Dafür nimmt die Zahl verschiedener Fliegenarten zu, je stärker die Landschaft verbaut ist.
Das berichten Forscherinnen und Forscher der Universität Innsbruck im Fachjournal «Frontiers in Ecology and Evolution». Konkret finden sich laut der Studie immer weniger Spinnen und Springschwänze, je städtischer der Standort ist.
Die Forscher schliessen daraus, dass speziell flügellose Gruppen benachteiligt sind. Dagegen nimmt die Zahl verschiedener Fliegenarten in stärker verstädterten Gebieten zu, was darauf hindeutet, dass sie besser die Distanzen zwischen isolierten Grünflächen überbrücken können.
Weniger Netzbauer, mehr Jäger
Die Forscherinnen und Forscher beobachteten zudem, dass mit zunehmender Verstädterung immer weniger netzbauende Spinnen, dafür aber mehr aktiv jagende Spinnen, wie Krabben- und Laufspinnen vorkommen. Offensichtlich gibt es einen Zusammenhang von Urbanisierungsgrad und Jagdverhalten der Spinnen.
«Die Urbanisierung dürfte vor allem pflanzenfressende Arten begünstigen», schrieben die Forschenden in der Studie. So wiesen stärker urbanisierte Standorte eine höhere Häufigkeit von Blattläusen, Staubläusen, Mücken, Fliegen und Zikaden auf.
In der Studie untersuchten die Forschenden ein 57 Quadratkilometer grosses Gebiet in und um Innsbruck. Sie zeigten, dass der Reichtum an Gliedfüsslern an weniger urbanisierten Standorten um etwa 30 Prozent höher ist, als an stark urbanisierten Standorten.
https://doi.org/10.3389/fevo.2023.980387