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Johnson & Johnson: Gehäufte Impfdurchbrüche – was steckt dahinter?

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Frankreich,

Bei der Corona-Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson braucht es nur einen Pieks. Doch bietet der Impfstoff einen genügenden hohen Schutz?

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Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Impfdurchbrüche verstärken die Sorge um die Effektivität des Johnson-&-Johnson-Stoffs.
  • Bei dem Vakzin braucht es nur ein Piks und es kann im Kühlschrank aufbewahrt werden.
  • Zudem ist die Herstellung ohne mRNA-Methode möglich.

Geimpft und trotzdem an Corona erkrankt? Das ist zwar selten, trotzdem kommt es vor. Auffällig hoch ist die Zahl sogenannter Impfdurchbrüche beim Impfstoff von Johnson-&-Johnson – nicht nur hierzulande. Dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge wurden bislang 39'228 wahrscheinliche Impfdurchbrüche festgestellt.

Relativ betrachtet am häufigsten nach einer Impfung mit dem Johnson-&-Johnson-Vakzin. Immer lauter wird die Kritik: Ist das Mittel, vor allem auch gegen die dominante Delta-Variante, weniger wirksam?

Coronavirus
Jeder dritte Covid-Patient im Genfer Unispital infizierte sich dort. - keystone

Bislang erkrankten dem Wochenbericht zufolge in 6106 Fällen Menschen trotz vollständigem Impfschutz durch das Johnson-&-Johnson-Präparat. Laut RKI haben bislang gut drei Millionen Menschen eine Johnson-&-Johnson-Impfung bekommen. Auf eine Million Geimpfte kämen demnach grob überschlagen 2000 Impfdurchbrüche. Allerdings ist bei dieser Art von Rechnung zu bedenken, wie lange die Impfung im Einzelfall schon zurückliegt.

Einen wahrscheinlichen Impfdurchbruch definiert das RKI als Corona-Infektion mit klinischer Symptomatik trotz vollständigem Impfschutz. Das Vakzin von Johnson-&-Johnson ist der einzige in der EU zugelassene Corona-Impfstoff, bei dem es nur eine Dosis braucht. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig.

Virusvarianten fördern Impfdurchbrüche

Johnson-&-Johnson ist deshalb in den vergangenen Monaten für Menschen genutzt worden, die schwer für eine zweite Impfung zu erreichen sind. Etwa bei Einsätzen mobiler Impfteams, um Wohnungslose oder Menschen in sozialen Brennpunktvierteln zu immunisieren. In Deutschland ist das Vakzin von der Ständigen Impfkommission (Stiko) nur für Menschen über 60 empfohlen.

Die Impfdurchbrüche erklärt Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie: «Delta ist ansteckender als Alpha und etwa doppelt so ansteckend wie das Ursprungsvirus. Zusätzlich umgeht Delta den Immunschutz der Impfungen etwas. Daher sehen wir mit Delta auch mehr Durchbruchsinfektionen.»

Dass der Impfstoff von Johnson-&-Johnson hier im Vergleich mit den anderen Präparaten schlechter abschneide, liege vor allem an der Schutzwirkung. Das erklärte Watzl der Deutschen Presse-Agentur.

Corona Nanobodies
Die Corona-Nanobodies könnten eine Alternative zu den herkömmlichen Corona-Impfungen darstellen. - dpa

Nach der Impfung mit dem Mittel brauche es länger als nach den mRNA-Impfungen, bis sich ausreichend Antikörper gebildet hätten. «Teilweise steigen die Spiegel mehr als einen Monat nach der Impfung noch an.» Man gelte jedoch 14 Tage nach der Impfung als vollständig immunisiert und eine Infektion würde als Durchbruchsinfektion gewertet.

Laut Experte: Johnson-&-Johnson-Impfschutz deutlich schlechter

«Zu dem Zeitpunkt ist man aber noch nicht vollständig durch die Johnson-&-Johnson-Impfung geschützt. Und die Antikörperspiegel liegen deutlich unterhalb derer, die durch die anderen Impfstoffe erzeugt werden», erklärt Watzl.

Die Antikörper, gerade auf den Schleimhäuten, seien für einen Ansteckungsschutz wichtig. Es scheine der Schutz vor einer Corona-Infektion nach der Johnson-&-Johnson-Impfung deutlich schlechter, so der Experte.

Reicht die Einmaldosis von Johnson-&-Johnson also nicht aus? Es sei alles andere als überraschend, dass bei einem solchen Impfstoff eine einmalige Dosis nur einen zeitlich limitierten Schutz auslöse. So meint Stiko-Mitglied Christian Bogdan.

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