KI bedroht Gen-Z-Jobeinsteiger am meisten

Etienne Sticher
Etienne Sticher

USA,

Immer mehr Unternehmen ziehen in Betracht, junge Angestellte durch KI zu ersetzen. Experten sind «alarmiert» und warnen vor den möglichen Konsequenzen.

GenZ
Junge Arbeitnehmer sind am meisten bedroht von KI. - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer Umfrage könnten viele Unternehmen bald junge Angestellte entlassen.
  • Sie dürften dann durch die effiziente und günstige Künstliche Intelligenz ersetzt werden.
  • Experten warnen aber, dass so die junge Generation keine Erfahrung sammeln kann.

Künstliche Intelligenz schaffte es innert kürzester Zeit, in vielen Unternehmen Einzug zu halten. Viele Firmen setzen darauf – zum Teil auf Kosten menschlicher Angestellter. Wie schlimm das Ausmass vor allem für junge Arbeitnehmer ist, zeigt eine Umfrage des Bildungsmagazins «Intelligent», über die «Newsweek» berichtet.

Rund 800 Personalverantwortliche in den USA wurden befragt. 78 Prozent von ihnen gaben an, dass sie wegen KI möglicherweise bald kürzlich eingestellte Angestellte entlassen müssten.

chatgpt
Mit ChatGPT machte Künstliche Intelligenz einen grosse Schritt nach vorne und wurde der breiten Öffentlichkeit zugänglich. - Pexels

Bei einem Viertel wären weniger als drei Prozent betroffen. 27 Prozent der Befragten gingen davon aus, fünf bis zehn Prozent der jungen Arbeitnehmenden zu entlassen. 22 Prozent der Firmen gaben an, die Entlassung von 15 bis 60 Prozent ihrer jungen Mitarbeiter in Betracht zu ziehen. Bei ihnen handelt es sich um Menschen, die eben erst die Universität abgeschlossen hatten.

Huy Nguyen, Bildungs- und Karriere-Entwicklungsberater bei «Intelligent», warnt, dass vor allem Einsteigerrollen gefährdet seien. Diese könnten durch Künstliche Intelligenz «leicht ersetzt» werden. In Einstiegspositionen würden oftmals informationsbezogene Aufgaben wie Forschung, Datenerfassung, Kundenbetreuung und Büroassistenz übernommen. KI könne diese leicht übernehmen, doch dadurch werde den Menschen die Chance genommen, Erfahrungen zu sammeln.

So sind dann auch rund 70 Prozent der Befragten der Ansicht, KI könne die Arbeit von Uni-Abgängern erledigen. Und gar 50 Prozent vertrauen KI mehr als den Praktikanten. Wohl auch deswegen haben fünf Prozent der Unternehmen bereits Praktikumsplätze abgeschafft. Neu macht Künstliche Intelligenz deren Aufgaben.

HR-Berater: KI statt Menschen kann zu Innovationshemmung führen

Auch Andy Nisevoc, Direktor einer Trainings-Agentur, warnt gegenüber «Newsweek»: «KI ist ein brillanter junger Mitarbeiter. Aber woher soll die nächste Generation von Führungskräften kommen, wenn sie zu sehr auf KI angewiesen ist?» Leitende Angestellte bräuchten Wissen und Erfahrung. Und letzteres könne nicht gelehrt werden.

Bereitet Ihnen Künstliche Intelligenz Sorgen?

HR-Berater Brian Driscoll findet den Wechsel von menschlichen Angestellten zu KI «alarmierend». Die Unternehmen schätzten die Effizienz und Kosteneffektivität der Neuerung. Doch sie überschätzten die Fähigkeiten der KI. Ausserdem würden junge Angestellte frische Perspektiven und Innovationspotential mitbringen.

Er warnt vor den möglichen Auswirkungen: Es bestehe die Gefahr, eine enttäuschte Generation zu schaffen, der sinnvolle Arbeitsmöglichkeiten entzogen würden. «Das könnte die Innovation hemmen und die gesellschaftliche Ungleichheit verschärfen.»

Kommentare

User #4366 (nicht angemeldet)

Mau schurnjis sind sehr ersetzbar

User #5823 (nicht angemeldet)

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