Klimabericht: Sofortiges Handeln nötig, um Krise abzuwenden

Keystone-SDA
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Genève,

Gemäss dem Klimabericht der IPCC lässt sich eine Krise noch abwenden. Dies jedoch nur, wenn die Treibhausgasemissionen umgehend gesenkt werden.

Klimabericht
Zerstörte Wälder in Niedersachsen - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Weltklimarat hat am Montag einen neuen Bericht veröffentlicht.
  • Die Wachstumsrate der Treibhausgasemissionen habe sich zwar verlangsamt.
  • Doch der Wandel fände bei weitem zu langsam statt.

Die Instrumente und das Knowhow wären vorhanden, doch der grüne Wandel findet bislang bei weitem zu langsam statt. Das geht aus einem Bericht hervor, den der Weltklimarat (IPCC) am Montag veröffentlicht hat.

Als «Dokument der Schande, ein Katalog der leeren Versprechen», bezeichnete Uno-Generalsekretär António Guterres den Klimabericht.

«Sie ersticken unseren Planeten», sagte er über Regierungen und Firmen, die für hohe Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind.

Klimabericht: Globale Treibhausgasemissionen so hoch wie nie zuvor

An dem Klimabericht haben 278 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 65 Ländern mitgearbeitet. Er zeigt, dass sie globalen Treibhausgasemissionen im vergangenen Jahrzehnt durchschnittlich so hoch lagen wie nie zuvor.

Der Ausstoss der Treibhausgase muss jedoch vor 2025 seinen Höhepunkt erreicht haben. Nur so wird das Ziel, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad zu begrenzen, erreicht. Die Uhr tickt demnach.

Fossil
Fossile Energieträger sind nach wie vor ein Klima-Risiko. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Hoffnung machen indes die Kosten für Solar- und Windenergie sowie Speicherbatterien. Diese sind seit 2010 um bis zu 85 Prozent gesunken. Das macht den tiefgreifenden, nötigen Wandel im Energiesektor wirtschaftlich attraktiv.

Der Gesamtverbrauch an fossilen Brennstoffen müsse denn auch erheblich verringert werden und emissionsarme Energiequellen eingesetzt. Zudem müsse auf alternative Energieträger umgestellt und Energie effizient und sparsam verbraucht werden. Zudem kenne man inzwischen politische Massnahmen, mit denen sich die katastrophalen Folgen des Klimawandels verhindern lassen.

Höheres Investitionsvolumen nötig

Allerdings findet die grüne Transformation bislang zu zögerlich statt: Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es bis 2030 ein drei- bis sechsmal höheres Investitionsvolumen in den Klimaschutz als bisher. In Europa müssten die Investitionen um das Zwei- bis Vierfache erhöht werden.

So kritisierten die Umweltorganisationen Greenpeace und WWF, die Grünen und der Klimastreik die Massnahmen gegen die Klimaerwärmung. Diese würden bei weitem nicht ausreichen. Der Weltklimabericht zeige, dass es Lösungen gebe, um das Schlimmste noch zu verhindern - unverzügliches Handeln vorausgesetzt, teilte Greenpeace mit.

Rauch
Rauch aus einem Schornstein einer Fabrik in Brasilien - AFP/Archiv

Die Berichtsautorinnen und -autoren nennen «Stellschrauben» in sämtlichen Sektoren. Neben dem nötigen Wandel im Energiesektor, müsse beispielsweise die Industrie Materialien effizienter nutzen. Auch der Strassenverkehr müsse elektrifiziert und Gebäude müssten energieeffizienter gebaut werden.

Investitionen in den Klimaschutz sind dabei keineswegs ein Verlustgeschäft. Dies veranschaulicht Anthony Patt, Professor für Klimaschutz und -anpassung an der ETH Zürich. Er ist einer der Hauptautoren des Berichts. «Inzwischen gibt es mehr als 20 Länder, die seit mindestens einem Jahrzehnt sinkende Emissionen bei wachsender Wirtschaft verzeichnen.»

Auch für Entwicklungsländer sei es machbar, wirtschaftlich zu wachsen, die Lebenserwartung zu steigern und gleichzeitig Emissionen zu senken. Dies dank technologischen Fortschritten.

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