Länger leben durch regelmässiges Teetrinken

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USA,

Tee ist in Asien ein zentrales Kulturgut. Das Teetrinken hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit, wie eine neue Studie zeigt.

Frau trinkt Tee
Mindestens dreimal wöchentlich über acht Jahre Grüntee trinken, kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Beschwerden reduzieren. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Teetrinker weisen ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf.
  • Dafür müssen sie dreimal wöchentlich über mindestens acht Jahre Tee trinken.
  • Dieser Effekt gilt aber nicht für Schwarztee.

Tee macht gesund, so sagt der Volksmund. Medizin und Ernährungswissenschaft hingegen haben sich lange schwer damit getan, die gesundheitliche Wirkung von Tee zu bestätigen. Doch nun wurde im European Journal of Preventive Cardiology eine Studie veröffentlicht, die für die gesundheitsfördernde Wirkung von Tee spricht: Chinesinnen und Chinesen, die mindestens dreimal wöchentlich Grüntee tranken, lebten länger und hatten weniger Herz-Kreislauf-Beschwerden.

Chinesische Forschende beobachteten während rund 15 Jahren über 100´000 Personen aus China, die zu Beginn der Studie noch nie an Krebs oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erkrankt waren und auch keinen Schlaganfall erlitten hatten. Nach einer ersten Befragung wurden die Probandinnen und Probanden in drei Gruppen eingeteilt: In diejenigen, die regelmässig (mehr als dreimal wöchentlich), unregelmässig (weniger als dreimal wöchentlich) oder nie Tee tranken.

Nach rund sieben Jahren traten die Teilnehmenden erneut zu mindestens einer Befragung an, bei der die Leute angeben mussten, ob sie das regelmässige Teetrinken beibehalten hatten oder nicht. Ausserdem hatten die Forschenden Zugriff auf die Gesundheitsdaten der Teilnehmenden.

1,26 Jahre länger leben

Diejenigen Chinesinnen und Chinesen, die sich über mindestens 8,2 Jahre regelmässig eine Tasse Grüntee gönnten, hatten ein deutlich niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, koronare Herzerkrankung und für Schlaganfälle. Auch das Risiko, an diesen Krankheiten oder Schlaganfällen zu sterben, reduzierte sich. So erhöhte sich auch die Lebenserwartung: Beispielsweise hatten 50-jährige Teilnehmende mit regelmässigem Teekonsum eine um 1,26 Jahre höhere Lebenserwartung.

Zum Vergleich: Die Lebenserwartung bei 40-jährigen Biertrinkern in Europa verringert sich um rund ein Jahr, wenn sie pro Woche regelmässig rund drei Liter Bier trinken, wie eine Studie zeigte.

Beim Tee war der gesundheitsfördernde Effekt grösser für Männer als für Frauen. Das dürfte laut den Forschenden damit zusammenhängen, dass unter den regelmässigen Teetrinkern rund 1,5-mal mehr Männer als Frauen waren, und dass Frauen vor der Menopause seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekommen.

Positive Effekte nur bei Grüntee

Die positiven Effekte traten ausserdem nicht beim Trinken von Schwarztee auf. Die Forschenden erklären sich das unter anderem damit, dass Schwarztee durch die Fermentierung von Grüntee entsteht. Dabei werden die antioxidativ wirksamen Polyphenole zu Farbstoffen und sind deshalb im Schwarztee nicht mehr wirksam. Das könnte zudem erklären, weshalb sich der vorbeugende Effekt bei unregelmässigen Teetrinkerinnen und -Trinkern nicht zeigt: «Studien deuten darauf hin, dass die bioaktiven Anteile im Tee, namentlich Polyphenole, im Körper nicht über lange Dauer gespeichert werden können», erläutert Mitautor Dongfeng Gu.

Die neue Studie beleuchtet ein Thema, bei dem die Forschung bisher zu unterschiedlichen Resultaten gekommen ist. Denn während sich die Ergebnisse dieser chinesischen Studie beispielsweise weitgehend mit denjenigen einer japanischen Studie decken, kamen Studien mit US-amerikanischen Erwachsenen wie auch mit walisischen Männern zum Ergebnis, dass Teetrinkerinnen und Teetrinker nicht signifikant seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.

Teetrinken ist nämlich auch eine kulturelle Angelegenheit, die zusammen mit vielen anderen individuellen Ess- und Lebensgewohnheiten auftritt. Diese haben ebenso Auswirkungen auf die Gesundheit jedes einzelnen. Ob also diese Resultate auch für die Schweiz gelten, ist nicht ganz klar. So oder so gibt die Studie einigen Anlass dazu, sich öfters eine heisse Tasse Tee zu gönnen.

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