Schweizer Gletscher schmelzen laut ETH-Studie immer schneller
Die neue Studie der ETH zeigte, dass Schweizer Gletscher immer schneller schmelzen. Das Volumen hat sich in den letzten 85 Jahren halbiert.
Das Wichtigste in Kürze
- In den letzten Jahren stark geschmolzen sind die Gletscher in der Schweiz.
- Das Volumen hat sich laut der Studie der ETH zwischen 1931 und 2016 halbiert hat.
Zwischen 1931 und 2016 hat sich das Volumen der Schweizer Gletscher halbiert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der ETH Zürich und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald Schnee und Landschaft (WSL).
Die Studie zeigt, dass es im untersuchten Zeitraum einen markanten Gletscherschwund gab, wie ETH und WSL am Montag mitteilten. In den 1920er und 1980er Jahren wuchs die Masse zum Teil sogar vereinzelt. Es sind also nicht alle Gletscher jedes Jahr geschmolzen.
Gesamthaft war das Klima im 20. Jahrhundert aber ungünstig. Zudem seien die Gletscher im Verlauf der Zeit immer schneller geschmolzen.
Die Studie zeigt weiter, dass nicht alle gleich vom Schwund betroffen waren. Wie stark ein Gletscher geschmolzen ist, hängt demnach davon ab, auf welcher Höhe er sich befindet. Dazu kommt, wie flach die Gletscherzunge ausläuft und wie stark er mit Schutt bedeckt ist.
21'700 Fotografien
Besonders an der Studie ist eine neue Datengrundlage. Mithilfe von 21'700 Fotografien haben die Forschenden die Oberfläche zu zwei verschiedenen Zeitpunkten ermittelt. Diese Fotografien wurden zwischen 1916 und 1947 aufgenommen.
Danach haben sie daraus die Volumendifferenz berechnet und die Topografie aller Schweizer Gletscher für das Jahr 1931 rekonstruiert. Danach wurden Vergleiche mit Daten aus den 2000er-Jahren gemacht.
Erstmalige Rekonstruktion der Entwicklung der Gletscher im 20. Jahrhundert
Damit haben Forschende erstmals rekonstruiert, wie sie sich im 20. Jahrhundert entwickelt haben. Bisher basierte das Bild der Gletscherveränderungen vor allem aus langfristigen Gletscherbeobachtungen und -Messungen im Feld. Dazu von Luftbildaufnahmen aus den Jahren nach 1960.
Zudem gab es nur bei wenigen Schweizer Gletschern regelmässige Messungen, zum Beispiel beim Claridenfirn. Bei diesen älteren Daten kann es zudem zu grösseren Verzerrungen kommen. Das, weil sich die Fehler von früheren, ungenauen oder unsicheren Messungen anhäufen.