Schweizer Roboter spionieren Krokodile in Afrika aus

Keystone-SDA
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Lausanne,

Techniker aus Lausanne haben Roboter entwickelt, die echten Tieren zum Verwechseln ähnlich aussehen – sie sollen frei lebende Tiere unbemerkt beobachten.

Eine besondere Herausforderung war es, die Bewegung eines echten Krokodils nachzuahmen.
Eine besondere Herausforderung war es, die Bewegung eines echten Krokodils nachzuahmen. - sda - Tomislav Horvat und Kamilo Melo

Unbemerkt von Tieren haben Roboter aus der Schweiz in Uganda Krokodile und Echsen gefilmt. Eine neue Version dieser Roboter wurde nun für den Katastrophenschutz angepasst. Präsentiert wurde der neue Roboter am Mittwochabend im Fachblatt «Science Robotics».

«Es ist immer aufregend, einen neuen Roboter zu bauen. Aber einen zu bauen, der der Natur so nahe kommt, ist noch besser», sagte Kamilo Melo im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Melo gründete in Lausanne mit KM-Robota ein Unternehmen, das Roboter entwickelt.

Angefangen damit, Natur-Spione zu bauen, hat Melo wegen des britischen Fernsehsenders BBC. Im November 2015 wandten sich die Produzenten des BBC-Dokumentarfilms «Spy in the Wild» an Melo, der damals an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) doktorierte, um krokodil- und echsenähnliche Überwachungsroboter zu entwerfen. Diese sollten sich unbemerkt von echten Tieren am Nil in Uganda aufhalten können, um das Konkurrenzverhältnis zwischen den beiden Arten zu filmen.

Bau der Roboter ist eine Herausforderung

Zu diesem Zweck bauten Melo und seine Kollegen ein Robotersystem mit dem Namen Krock, das sie mit einer Haut, die Echsen- oder Krokodilhaut nachahmt, überzogen. Diese beiden Reptilienroboter mit den Namen SpyCroc und SpyLizard lebten in der afrikanischen Wildnis und sammelten im Jahr 2016 Dokumentarfilmmaterial – und machten die Anwesenheit von Menschen überflüssig, die natürliche Tierinteraktionen stören können. «Eine grosse Herausforderung ist es, Roboter so laufen zu lassen, wie die Tiere es tun», erklärte Melo. Stunden um Stunden habe er dafür in Filmmaterial beobachtet, wie sich Krokodile fortbewegen.

Eine weitere Herausforderung sei es, die Roboter für den Einsatz in der Natur fit zu machen. «Die Roboter müssen dafür robust, langlebig und – was besonders schwierig umzusetzen war – wasserdicht sein», so der Forscher. Denn SpyCroc, der Krokodil-Roboter, kann nicht nur gehen, sondern auch schwimmen. Das erwies sich laut Melo als besonders praktisch, um die Nilkrokodile während der Brut- und Aufzuchtzeit zu filmen.

Die 2016 gewonnenen Erkenntnisse über die amphibische Funktionalität von Krock veranlassten Melo und seine Kollegen, ein verbessertes System mit dem Namen Krock-2 zu entwickeln. «Ein Ziel von uns war, den Roboter so zu verbessern, dass er nicht mehr nur für Unterhaltungszwecke gebraucht werden kann», sagte Melo. So entstand ein Roboter, der laut Melo in Zukunft etwa bei Katastropheneinsätzen eingesetzt werden könnte, bei denen es für menschliche Retter zu unsicher ist. Etwa, um vermisste Menschen zu suchen.

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Kommentare

User #2381 (nicht angemeldet)

Zum Fenster rausgeworfene Steuergelder.

User #4725 (nicht angemeldet)

Krokodile beobachten. Ja genau. Die könnten grad so gut in Florida spionieren.

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taschendiebin
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