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Studie: Langzeit-Missionen im All hinterlassen Schäden im Gehirn

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Deutschland,

Ein längerer Aufenthalt im Weltall sorgt nicht nur für Muskelschwund, auch das Gehirn kann Schäden davontragen, besagt eine neue Studie.

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Russische Sojus-Rakete auf dem Weg ins All - AFP/Archiv

Langzeit-Missionen im All führen bei Raumfahrern nicht nur zum Muskel- und Knochenschwund, sondern hinterlassen auch Schäden am Gehirn. Das bestätigten Forscher nun mit Hilfe von Bluttests, wie die Ludwig-Maximilians-Universität München am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte es bereits ähnliche Ergebnisse nach Hirnscanns von Astronauten gegeben.

Gemeinsam mit Wissenschaftlern der schwedischen Universität Göteborg und russischen Kollegen haben die Münchner Forscher nun erstmals bei Kosmonauten anhand von hochmodernen Bluttests die Gehirnstruktur vor und nach ihrer Rückkehr aus dem All untersucht. Die fünf Raumfahrer waren im Schnitt 169 Tage an Bord der internationalen Raumstation ISS.

Sehveränderungen festgestellt

«Insgesamt deuten unsere Ergebnisse auf eine leichtgradige, aber anhaltende Hirnverletzung und einen beschleunigten Alterungsprozess des Gehirns bei Rückkehr zur Erde hin», erklärte LMU-Mediziner Peter zu Eulenburg. Dabei scheinen alle relevanten Gewebsarten des Gehirns betroffen zu sein.

Als klinischer Hinweis für neurologische Folgen eines Langzeitaufenthalts im All sind bisher lediglich Veränderungen des Sehvermögens bei einigen Raumfahrern festgestellt worden. In ihrer Studie konnten die Forscher nachweisen, dass mehrere massgebliche Proteine für Alterungsprozesse und Verletzungen des Gehirns direkt nach Rückkehr aus dem All deutlich ansteigen.

Internationale Raumstation
Die Internationale Raumstation aus der Sicht eines Spaceshuttles. - Keystone

Ursache dafür könnte ein gestörter Abfluss des venösen Bluts aus dem Kopf aufgrund der Schwerelosigkeit sein, der im Lauf der Zeit zu einem Druckanstieg im Nervenwasser führt. Bevor Astronauten eine Reise zum Mars anbrechen, seien unbedingt weitere Studien mit vorbeugenden Massnahmen gegen den Druckanstieg im Kopf notwendig, fordern die Mediziner.

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende einer deutschen Uni haben die Gehirnstruktur von fünf Astronauten untersucht.
  • Sie fanden heraus, dass ein All-Aufenthalt den Alterungsprozess des Hirns beschleunigt.

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