Thwaites-Gletscher: Forscher warnen vor «folgenreichem Wandel»
Der Thwaites-Gletscher hat die Grösse des US-Bundesstaats Florida und droht auseinanderzubrechen. Daran Schuld ist der Klimawandel.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Klimaerwärmung droht der Thwaites-Gletscher auseinanderzubrechen.
- Der Gletscher ist ungefähr so gross wie der US-Bundesstaat Florida.
- Er steht unter Dauerbeobachtung von Forschenden.
Forscher eines britisch-amerikanischen Projekts haben vor einem «dramatischen Wandel» beim Thwaites-Gletscher in der Antarktis infolge der Erderwärmung gewarnt. Ein auf dem Meer schwimmender Teil an der Vorderseite des Gletschers «zersplittern wie die Windschutzscheibe eines Autos». Bereits in weniger als zehn Jahren könne es dazu kommen.
Thwaites-Gletscher unter ständiger Beobachtung
Der leitende US-Glaziologe Ted Scambos von dem Projekt International Thwaites Glacier Collaboration (ITGC) warnte im Gespräch mit der BBC davor. Sowohl veröffentlichte als auch noch unveröffentlichte Studien deuteten dies an, fuhr der Forscher fort. Grund dafür sei warmes Wasser, das unter den Gletscher gelange.
Der Thwaites-Gletscher steht unter Dauerbeobachtung der Wissenschaftler. Sie messen die Geschwindigkeit, in der das Eisfeld schmilzt. Die Menge an Eis, die den Gletscher verlässt, hat sich nach Angaben der Forscher in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt.
Der gigantische Gletscher wird auch als «Doomsday Glacier» (Gletscher des jüngsten Gerichts) bezeichnet. Er liegt in dem als Marie-Byrd-Land bezeichneten westlichen Teil der Antarktis. Das Eisfeld erstreckt sich über eine Fläche von der Grösse des US-Bundesstaats Florida.
Sollte das gesamte Eis im Einzugsgebiet des Gletschers eines Tages schmelzen, würde der Meeresspiegel um bis zu 65 Zentimeter steigen. Das berichtete die BBC. Mit diesem Szenario, auf das sich die Bezeichnung mit dem jüngsten Gericht bezieht, wird aber erst in mehreren Jahrhunderten gerechnet.