WHO vermutet Umweltfaktoren hinter Affenpocken
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnten verschiedene Umweltfaktoren bei der Ausbreitung von Affenpocken in westlichen Ländern eine Rolle spielen.
Das Wichtigste in Kürze
- In den vergangenen Wochen breiteten sich die Affenpocken in zahlreichen Ländern aus.
- Grund dafür könnte laut UNO-Experten der steigende Druck auf Ökosysteme sein.
- Durch diesen werden eher Krankheiten von Tieren auf Menschen übertragen.
Steigender Druck auf Ökosysteme könnte aus Sicht eines Uno-Experten zu Affenpocken-Infektionen bei Menschen führen. Bedrohte Lebensräume und der Klimawandel würden Bewegungsradien von Tieren verändern und das Überspringen des Virus auf Menschen begünstigen. Das sagte Mike Ryan von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag in Genf.
«Wir wissen nicht, ob es schon zu spät ist, um es ganz einzudämmen», sagte WHO-Pockenexpertin Rosamund Lewis über das Virus. Sie zeigte sich jedoch optimistisch, dass die Weiterverbreitung mit herkömmlichen Hygienemassnahmen bekämpft werden kann.
In den vergangenen Wochen sind der Uno-Organisation zufolge über 550 Affenpocken-Fälle in 30 bislang kaum betroffenen Ländern nachgewiesen worden. Die Zahlen beinhalten keine aktuellen Infektionen in mehreren afrikanischen Ländern. In diesen war die Viruserkrankung schon in der Vergangenheit immer wieder aufgetreten.
«Wir haben es mit einer ziemlich instabilen Schnittstelle zwischen Tier und Mensch zu tun», sagte Ryan in einer Pressekonferenz. Auch bei anderen Krankheiten tierischen Ursprungs seien Anstiege zu beobachten – etwa beim Lassafieber oder bei Ebola.
Als Träger des Affenpocken-Virus gelten etwa verschiedene Nagetiere und Primaten. Die neuen Infektionen aus westlichen Ländern scheinen jedoch von Mensch zu Mensch übertragen worden zu sein.
In der Schweiz sind bisher vier Fälle vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeldet worden.