«Wissenschaftlichen Durchbruch» der Kernfusion wird angekündigt
In der Kernfusion scheint ein wichtiger Fortschritt in der Forschung gelungen zu sein. Dies teilte das US-Labor Lawrence Livermore National Laboratory mit.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Energieministerin kündigt für Dienstag eine bedeutende Mitteilung an.
- Dabei könnte es sich um einen Durchbruch in der Kernfusion handeln.
In der Kernfusionsforschung gelang es US-Wissenschaftlern wohl ein wichtiger Fortschritt. Am Dienstag gibt die US-Energieministerin Jennifer Granholm «einen bedeutenden wissenschaftlichen Durchbruch» bekannt, so das US-Energieministerium.
Es sei den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen am Bundeslabor Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) ein Durchbruch gelungen. Mit einem experimentellen Fusionsreaktor wurde erstmals mehr Energie erzeugt als verbraucht wurde.
«Analyse noch im Gange»
Dabei sei ein «Nettoenergiegewinn» von 120 Prozent erreicht worden. Dies berichtete die britische «Financial Times» am Sonntag unter Berufung auf drei an der Forschung Beteiligte. Auch die «Washington Post» berichtete über den mutmasslichen Durchbruch und zitierte einen Fusionswissenschaftler mit den Worten: «Für die meisten von uns war dies nur eine Frage der Zeit.»
Das US-Energieministerium und das Labor wollten die Berichte zunächst nicht bestätigen, da die «Analyse noch im Gange» sei. Sie kündigten jedoch eine Stellungnahme der Ministerin für Dienstag an.
Bei der Kernfusion werden Atomkerne bei extremen Temperaturen miteinander verschmolzen. Dabei werden enorme Mengen Energie freigesetzt. Herkömmliche Atomkraftwerke gewinnen Energie aus der Spaltung von Atomkernen.
Um eine Kernfusion herbeizuführen, ist ein erheblicher Energieaufwand nötig. Die Kernfusion könnte ihren Unterstützern zufolge auf lange Sicht eine Alternative zur Verbrennung fossiler Brennstoffe und der umstrittenen Kernspaltung werden. Obwohl seit den 50er Jahren dutzende Versuchsreaktoren gebaut wurden, war bisher keiner Anlage ein Energieplus gelungen.