Dank «Engage» mit erneuerbarer Energie zocken

Unendlich lange zocken, das klingt für viele nach einem Traum. Das kann aber schwierig werden, wenn der Akku leerläuft oder keine Ersatzbatterien zur Hand sind. Forscher der Technischen Universität Delft in den Niederlanden und der Northwestern University in den USA versuchen hier Abhilfe zu schaffen. Sie bauten eine Replika des Gameboys, welche mit erneuerbarer Energie funktioniert.

Hierfür verwendeten die Forscher kleine Solarpanels auf der Vorderseite des Geräts. Auch durch das Drücken der Knöpfe wird jeweils ein wenig Energie produziert. Diese kann dann kurzfristig gespeichert und wieder verwendet werden. Also Spielen ohne Ende – zumindest in der Theorie.

In der Praxis ist der «Engage» jedoch eher ein Machbarkeitsbeweis als eine brauchbare Spielekonsole. Die gewonnene Energie ist zu wenig, um effektiv spielen zu können. Nach 10 Sekunden schaltet sich das Gerät wieder aus und ist nach einer weiteren Sekunde wieder brauchbar. Mehr schafft der Engage an einem leicht bewölkten Tag nicht.

Wenigstens geht dabei der Spielstand nicht verloren.

Der «Engage» sieht nicht nur aus wie ein Gameboy, er spielt auch originale Gameboy-Spiele. Vielleicht erlebt die 30 Jahre alte Konsole auf diese Weise wieder ein Comeback.

Wegen der begrenzten Spielzeit wird die Konsole von den Herstellern für ruhigere Spiele beworben. Generell geht es den Forschern im Moment eher darum zu zeigen, dass ihr Vorhaben möglich ist. Den Spielkonsolen-Markt werden sie in absehbarer Zukunft wohl kaum erobern.

Am 15. September 2020 werden sie das Gerät virtuell an der nächsten Ubicomp in Cancún, Mexiko präsentieren.