Twitch verstösst mit neuem Feature gegen Richtlinien von Entwicklern

Stefan Schönbächler
Stefan Schönbächler

USA,

Twitch hat es für Streamer möglich gemacht, Nicht-Abonnenten aus gewissen Streams auszuschliessen. Bei gewissen Spielen ist das allerdings verboten.

Twitch Stream
Twitch ist eine Online-Streaming-Plattform mit bezahlten Abonnements. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Twitch hat ein Feature angekündigt, durch das nur Abonnenten Streams schauen können.
  • Da Abos allerdings Geld kosten, könnte es gegen Richtlinien mehrerer Studios verstossen.

Vergangene Woche hat Twitch ein neues Feature eingeführt. Streamer können neu Streams starten, bei denen nur Nutzer zuschauen können, die sie abonniert haben. Das Problem: Ein Abo bei Twitch kostet Geld.

Das stösst einigen Firmen sauer auf. Denn diese erlauben es nicht, ihre Videospiele gegen direkte Bezahlung zu streamen.

Richtlinien-Verstoss bei mehreren Studios

Valve sind die Entwickler hinter Counter Strike und Dota 2. In ihren Videorichtlinien gibt es eine Passage, die direkt auf diese Situation eingeht. Darin steht, dass keine «Bezahlung von Benutzern verlangt werden darf, damit sie Videos ansehen oder auf diese zugreifen dürfen». Das gilt, sofern in den Videos Spiele oder andere Inhalte von Valve vorkommen.

Auch bei Riot Games, den Schöpfern von League of Legends, gibt es eine entsprechende Klausel. Bei ihnen sind Spendenanfragen und Abo-Inhalte erlaubt, «solange Nicht-Abonnementen die Spiele zeitgleich ansehen können.»

Blizzard ist das dritte Videospiel-Schwergewicht, welches etwas gegen diese Streams auszusetzen hat. «Weder der Urheber noch der Betreiber der Webseite kann einen Zuschauer dazu zwingen, eine Gebühr zu entrichten, um die Produktion ansehen zu können.» So steht es in ihren Videorichtlinien.

Auch die Entwickler von The Witcher, CD Projekt Red, haben eine passende Richtlinie. Bei ihnen ist das «Verlangen von Geld für das Anschauen der Inhalte» verboten, wenn diese mit ihren Videospielen erstellt wurden.

Feature mit ungewisser Zukunft

Es zeigt sich, dass viele bedeutende Game-Studios keine solchen «Nur-Abonnementen-Streams» mit ihrem Videospielen dulden. Dennoch gibt es bei einigen möglicherweise ein Schlupfloch in der Form von Partnerschafts-Programmen mit den jeweiligen Plattformen.

Ob ein Verstoss dieser Richtlinien auch wirklich Konsequenzen mit sich zieht, ist unklar. Das Feature sieht sowieso kaum Gebrauch auf Twitch. Viele Streamer fürchten nämlich, ihre Followers durch die Nutzung aufzuspalten.

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