Bringt diese Minikamera den Durchbruch in der Krebsdiagnose?
Eine Kamera, so klein wie eine Pille, soll helfen, Darmkrebs frühzeitig zu erkennen. Die PillCam ermöglicht frühe Diagnosen und ist für Patienten angenehmer.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine kleine Kamera soll die Diagnose von Darmkrebs verbessern.
- Die PillCam kann von Patienten geschluckt werden und soll invasive Eingriffe ersetzen.
Es tönt wie aus einem Science-Fiction-Film, ist aber bereits Realität: Eine Kamera, so klein wie eine Vitamin-Pille, soll die Darmkrebsdiagnose revolutionieren. Die sogenannte PillCam soll die invasiven Eingriffe wie eine Darmspiegelung ersetzen.
Die Idee ist einfach: Eine Kamera, so klein wie eine Pille, wird von den Patienten geschluckt. Das Gerät durchläuft dabei die gleiche Reise wie Essen, wandert also den Darm entlang.
Dabei nimmt die Kamera aber bis zu 400'000 Bilder auf, welche drahtlos an ein Gerät ausserhalb des Patienten gesendet werden.
Erste Studie mit 11'000 Teilnehmenden
Ein Arzt kann die Bilder dann von diesem Gerät downloaden und nach Abnormalitäten suchen. Durch die riesige Anzahl Bilder kann eine deutlich bessere Diagnose gestellt und Krebs frühzeitig entdeckt werden.
In Grossbritannien läuft nun eine erste gross angelegte Studie mit über 11'000 Teilnehmern. Wenn diese gut verläuft, könnten die invasiven Methoden bald der Vergangenheit angehören. Bislang wurden die PillCams nur in Einzelfällen eingesetzt.
«Das Gerät hat das Potenzial, für Darmkrebs-Verdachtsfälle einen riesen Unterschied zu machen», so Genevieve Edwards gegenüber der «Daily Mail». Die Geschäftsführerin der britischen Darmkrebs-Stiftung betont gegenüber der Zeitung die Vorteile für die Patienten.
Frühzeitige Erkennung wichtig
Denn diese können ihrem normalen Alltag nachgehen und müssen für die Untersuchung nicht ins Spital. Das soll auch dazu führen, dass sich mehr Menschen untersuchen lassen.
Darmkrebs ist auch in der Schweiz eine häufige Krebsart. Jährlich erkranken rund 4500 Personen, 1700 sterben daran. Doch wird der Darmkrebs frühzeitig erkannt, ist er meist heilbar. Umso wichtiger ist also eine gute Diagnosemöglichkeit.