Dem Leipziger Forschungsteam, das vergangenen Frühling ein Recycle-Enzym entdeckte, ist eine Weiterentwicklung zur Leistungssteigerung dieses Enzyms gelungen.
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Biochemiker Christian Sonnendecker im Labor. - Universität Leipzig

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangenen Frühling fanden Forschende ein Enzym, das PET in Rekordzeit zersetzen kann.
  • Nun ist es dem Forschungsteam aus Leipzig gelungen, das Enzym weiterzuentwickeln.
  • Mit gesteigerter Leistungsfähigkeit kann es nun Plastik in seine Grundbausteine zerlegen.
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Historischer Fund im Recycling-Bereich? Forschende der Universität Leipzig entdeckten im vergangenen Jahr ein Enzym, das PET in Rekordzeit abbauen kann. Nun gelang es dem Team, aus dem Ursprungsenzym weitere, leistungsfähigere Enzyme zu entwickeln.

Schon längere Zeit ist bekannt, dass sogenannte polyesterspaltende Hydrolasen PET abbauen können. Der Zersetzungsprozess dauerte aber bisher zu lange, um für die Wirtschaft interessant zu sein.

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Das gefundene Enzym zerlegte eine Obstschale in seinen Farbstoff und Reste von Schnittkanten (rechts). - Universtität Leipzig

Vergangenen Frühling machte ein Forschungsteam der Universität Leipzig einen spannenden Fund. In einem Komposthaufen auf dem Leipziger Friedhof fanden sie ein Plastikspalter-Enzym, das eine PET-Verpackung in unter einem Tag abbauen können.

Weiterentwicklung des gefundenen Enzyms

Nun ist den Forscherinnen und Forschern ein weiterer grösserer Schritt gelungen. Sie konnten das Ursprungsenzym weiterentwickeln. Dies gelang ihnen bei der Untersuchung der Reaktion des Enzyms auf Hitze. Gegenüber «SWR» meinte der Leipziger Biochemiker Christian Sonnendecker: «Je stabiler, desto besser.»

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Die neu gewonnenen Enzyme seien nun deutlich leistungsfähiger. Der PET-Kunststoff werde nicht einfach zersetzt, sondern in seine Grundbausteine zerlegt. Anschliessend könne man diese dann wieder aufbereiten und neues PET-Plastik daraus herstellen.

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