Indonesien bietet Gratis-Essen für Kinder und Schwangere an
Umgerechnet 4 Milliarden Franken investiert Indonesien in kostenloses Schulessen. Damit sollen Wachstumsverzögerungen bei den Kindern beseitigt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Indonesien bietet für Kinder, Schwangere und stillende Mütter Gratis-Essen an.
- Die Regierung will mit dem milliardenschweren Programm Wachstumsverzögerungen beseitigen.
- Jedes fünfte Kind in Indonesien leidet an einer mangelhaften Ernährung.
Kostenloses Essen für Kinder und Schwangere: Indonesien will mit einem milliardenschweren Programm die Entwicklung im Kindesalter fördern.
Die Regierung hat am Montag das Programm für kostenloses Schulessen gestartet, um die Zahl der Kinder mit Wachstumsverzögerungen zu senken. Allein 2025 stehen 71 Billionen Rupien (rund 4 Milliarden Franken) bereit.
Neben Kindern und Schwangeren werden auch stillende Mütter mit kostenlosen Mahlzeiten versorgt. Bis 2029 sollen so fast 83 Millionen Menschen besser ernährt werden.
Jedes fünfte Kind leidet an Mangelernährung
In Indonesien leidet jedes fünfte Kind unter Wachstumsverzögerungen. Der Grund ist eine mangelhafte Ernährung.
Bis 2045 will die Regierung die Zahl der betroffenen Kinder auf fünf Prozent senken. Präsident Prabowo Subianto hatte das Programm für kostenloses Schulessen im vergangenen Jahr im Wahlkampf versprochen.
Fachleute sind allerdings skeptisch. Die Ärztin und Ernährungswissenschaftlerin Tan Shot Yen kritisiert etwa, dass das Programm nur in Städten getestet worden sei.
Expertin fordert transparente Qualitätskontrollen
Die Expertin mahnt zudem transparente Kontrollen und strenge Regeln an. So müsse sichergestellt werden, dass in den Küchen keine ungesunden und stark verarbeiteten Lebensmittel wie Instantnudeln genutzt werden.
Bei den Kindern kommt das Programm derweil zum Start gut an. «Ich bin zufrieden, denn das Essen war lecker», sagte der Zweitklässler Khalifa Eldrian.
In seiner Grundschule in der Hauptstadt Jakarta bekam er am Montag Reis mit Hühnchen und Gemüse sowie eine Banane. Satt könne er sich in der Schule auch «besser konzentrieren».