Innovativer Schuh warnt blinde Menschen vor Hindernissen

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Österreich,

Österreichische Forscher haben ein Bilderkennungssystem für einen Schuh entwickelt. Damit sollen Blinde vor Hindernissen gewarnt werden.

innovativer Schuh
Der Schuh, wie er jetzt schon auf dem Markt erhältlich ist. An der Schuhspitze ist der Ultraschallsensor angebracht. Künftig sollen dort eine Kamera plus ein Prozessor integriert sein. - Lunghammer/TU Graz

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schuh warnt Blinde mittels Ultraschallsensoren vor Hindernissen.
  • Forscher haben nun eine Kamera für den Schuh entwickelt.
  • Diese soll mit einem Prozessor zusammen zu einer Art Blinden-Karte führen.

Vorsichtiges Vorantasten in unbekannter Umgebung mithilfe eines Blindenstocks könnte für blinde und stark sehbehinderte Menschen irgendwann der Vergangenheit angehören. Dies dank eines intelligenten Schuhs, der seine Umgebung aus der Fussperspektive scannt und Hindernisse erkennt. Das berichtet die journalistische Plattform «Innovation Origins».

Entwickelt hat den Schuh «InnoMake», eine österreichische Firma. Er ist seit Kurzem als Medizinprodukt zugelassen. Der Schuh soll die persönliche Mobilität von blinden und sehbeeinträchtigten Menschen sicherer gestalten.

Ultraschallsensoren an der Schuhspitze erkennen Hindernisse in bis zu vier Metern Entfernung. Der Träger wird daraufhin per Vibration und akustischen Signalen gewarnt.

blindenschuh Kamera
Eine Kameraaufnahme aus der Schuhperspektive: Farblich eingegrenzt ist der gefahrlos begehbare Bereich, erkannt und interpretiert durch den Bilderkennungsalgorithmus der TU Graz. - Lunghammer/TU Graz

Alleiniges Erkennen der Hindernisse reichte den Entwicklern jedoch nicht. In Zusammenarbeit mit Forschern der Technischen Universität (TU) Graz entstand eine kamerabasierte Ergänzung der ersten Produktversion. Momentan arbeitet das Unternehmen an einem Prototyp-Schuh, der sowohl robust als auch komfortabel zu tragen ist.

Die Forscher der Uni wollen derweil die Infos, die der Schuh sammelt, in eine Art Streetview-Navigationskarte zusammenführen. Wann diese zusätzliche Unterstützung jedoch Realität wird, ist noch unklar. Für die Forscher ist allerdings klar: In der hochinnovativen Welt von heutzutage müsse eine Alternative zum über 90 Jahre alten Blindenstock möglich sein.

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