Kinder aus Indien-Slum begeistern mit Mode-Show
Eine selbst organisierte Fashion-Show von Jugendlichen aus einem Armutsviertel in Lakhnau, Indien, erlangte weltweit Aufmerksamkeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gruppe von Kindern aus einem Slum in Indien ist mit einer Mode-Show viral gegangen.
- Die Jugendlichen hatten die Outfits selbst zusammengestellt und genäht.
Zu wenig Ressourcen für eine extravagante Mode-Show? Davon liessen sich diese Kinder in Indien nicht abhalten. Die 12- bis 17-Jährigen stellten ohne jegliche Ressourcen ein Shooting wie von den Profis auf die Beine.
Die Kleider wurden aus gespendeten Stücken selbst zusammengenäht, wie «BBC» berichtet. Inspiration für die Outfits holten sich die Jugendlichen auf dem Instagram-Kanal eines der berühmtesten Designer Indiens: Sabyasachi Mukherjee. Gemodelt hat die Gruppe, welche hauptsächlich aus Mädchen besteht, gleich selbst – den Schnitt erledigte ein 15-jähriger Junge.
Das Resultat: Models in eleganten rot-goldenen Hochzeitskleidern kombiniert mit modischen Accessoires – im Hintergrund ein brüchiges und heruntergekommenes Viertel in Lakhnau, Indien.
Aufsehen weltweit
Mit ihrem Herzensprojekt wurden die Kinder über Nacht zu Berühmtheiten. Ursprünglich veröffentlicht wurde das Projekt auf Instagram von dem NGO «Innovation of Change». Dieses stellt Kindern aus sozial schwachen Schichten kostenloses Essen und Bildung zur Verfügung.
Das Video blieb aber nicht unbemerkt und wurde sogar vom Designer Sabyasachi Mukherjee geteilt.
Daraufhin besuchten mehrere internationale Medien und eine Bollywood-Schauspielerin die Wohltätigkeitsorganisation und ihre Schule.
«Traum ist wahr geworden»
Im Gespräch mit «BBC» zeigt sich Mehak Kannojia, welche im Video modelte, begeistert über die Aufmerksamkeit: «Es ist wie ein wahr gewordener Traum!»
Hinter dem Video steckt harte Arbeit, wie Mehak erzählt.
Zuerst mussten sich die Kinder für eine Kollektion entscheiden, welche sie nachstellen wollten. Danach wurden passende Kleidungsstücke gesucht, die genauen Outfits designt und schliesslich genäht.
Innerhalb von drei bis vier Tagen hätten die Mädchen ein Dutzend Outfits zusammengestellt.
Kritik wegen Kinder-Ehen
Das Projekt wird von manchen Stimmen allerdings kritisch kommentiert. Denn die Mädchen tragen Hochzeitskleider – und das in einem Land, in welchem Kinderehen noch immer gang und gäbe sind.
Die NGO beteuert, dass sie keineswegs für solche Ehen werben wollten. Stattdessen bitten sie darum, das Projekt der Kinder wertzuschätzen, um sie nicht zu entmutigen.