Kurde darf in Deutschland bleiben – weil er Messerstecher stoppte

Dominik Neuhaus
Dominik Neuhaus

Deutschland,

Chia Rabiei stellte sich im Juni 2021 in Würzburg (D) mutig einem Messerstecher in den Weg. Dafür hätte ihm im Iran aber wohl die Todesstrafe gedroht.

chia rabiei
Der «Held von Würzburg», Chia Rabiei. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein mutiger Mann stellte sich im Juni 2021 einem Messerstecher in Würzburg (D) in den Weg.
  • Weil der Kurde aber einen negativen Asylentscheid erhielt, sollte er abgeschoben werden.
  • Der 44-Jährige klagte erfolgreich dagegen und darf als Flüchtling in Deutschland bleiben.

Im Juni 2021 tötete in der deutschen Stadt Würzburg ein Messerstecher drei Menschen und verletzte neun weitere. Chia Rabiei stellte sich dem Amokläufer mutig in den Weg und konnte ihn schlussendlich mit einem Koffer überwältigen. Daraufhin wurde der 43-Jährige als «Held von Würzburg» gefeiert.

Wussten Sie von der Messerattacke in Würzburg im Juni 2021?

Rabiei war allerdings nicht zum Feiern zumute – trotz seiner Heldentat sollte er nämlich abgeschoben werden. Chia Rabiei war als Kurde aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet, sein Asylgesuch wurde aber abgewiesen. Daraufhin reichte er beim Verwaltungsgericht Bayern eine Klage gegen seinen Landesverweis ein.

Wie die «Bild» berichtet, entschied das Gericht nun zugunsten von Chia Rabiei – er darf in Deutschland bleiben. Laut dem zuständigen Richter werde das Bundesamt für Migration verpflichtet, ihn als Flüchtling anzuerkennen. Weil ihm im Iran sehr wahrscheinlich eine Verfolgung und möglicherweise die Todesstrafe gedroht hätte.

Dies, weil der 44-Jährige aus Sicht des Irans einen islamistisch motivierten Mord zu verhindern versucht habe, argumentierte sein Anwalt. Zudem unterstützte Chia Rabiei laut eigener Aussage im Iran die Verbreitung von Flugblättern gegen das Regime.

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