Neue KI erkennt Herztod-Vorzeichen lange im Voraus
Es ist ein Durchbruch in der Medizin: Eine neue Künstliche Intelligenz (KI) erkennt Herzrhythmusstörungen schon bis zu 14 Tage vor ihrem Auftreten.

Das Wichtigste in Kürze
- Etwa fünf Millionen Menschen sterben pro Jahr an einem plötzlichen Herztod.
- Forschende haben nun eine KI trainiert, um Vorzeichen rechtzeitig zu entdecken.
- Herzrhythmusstörungen könnten nun schon bis zu zwei Wochen im Voraus erkannt werden.
Forschende der Université Paris Cité haben eine Studie durchgeführt, um die Prognose plötzlicher Herztodesfälle zu verbessern. Jedes Jahr sterben etwa fünf Millionen Menschen an plötzlichem Herztod – oft ohne auffallende Symptome oder bekannte Vorerkrankungen.
Wie «Forschung und Wissen» berichtet, wurde für die Studie eine neue Künstliche Intelligenz (KI) angelernt. Diese analysierte die Daten von über 240'000 Langzeit-Elektrokardiogrammen (EKGs) mit mehreren Millionen Stunden an Herzschlägen.
Frühe Testphase: Erkennung von 70 Prozent
So konnte die KI lernen, frühzeitig «schwache Signale» zu erkennen: Minimale Abweichungen, die auf ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen schliessen lassen.

Zwar befindet sich die KI noch in einer frühen Testphase, konnte allerdings bereits beeindruckende Erfolge vermerken: Risikopatienten wurden zu 70 Prozent erkannt und risikofreie Patienten mit einer Genauigkeit von 99,9 Prozent ausgeschlossen. Bis zu zwei Wochen vor Auftreten der Rhythmusstörungen konnten die Signale bei den Risikopatienten erkannt werden.
KI bald in Smartwatches?
Für die kardiologische Vorsorge, die Notfallmedizin und die Überwachung in den Spitälern könnte die Anwendung einen klaren Vorteil bringen. Wie das Fachmagazin weiter ausführt, liesse sich die KI eventuell auch in Smartwatches und mobile Blutdruckgeräte integrieren. So liessen sich frühzeitig Gegenmassnahmen einleiten.
Das Forscherteam plant nun eine Studie, bei der die Künstliche Intelligenz unter Realbedingungen getestet werden soll. «KI hat das Potenzial, die Prävention schwerer Arrhythmien grundlegend zu verändern», zitiert das «European Heart Journal» einen der Forschenden.