Riesiges Gebiet in Spanien soll in Wildnis verwandelt werden
Rewilding Europe will ein riesiges Gebiet in Spanien zurück in eine wilde Landschaft verwandeln. Profitieren sollen alle – vom Tierreich bis zur Wirtschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Rewilding Europe will ein riesiges Gebiet in Spanien in eine wilde Landschaft verwandeln.
- Das Gebiet im Iberischen Gebirge ist 8500 Quadratkilometer gross.
- Verschiedene Arten sollen zurückkehren, darunter der Iberische Luchs und Wildpferde.
Gute Nachrichten für den iberischen Luchs, Wildpferde und Geier! Die Organisation Rewilding Europe will Europa wieder wilder machen. Nun hat sie ihr zehntes Projekt im Osten Spaniens, mitten im Iberischen Gebirge, in Angriff genommen.
Die Ausmasse sind gigantisch: 8500 Quadratkilometer gross ist der bergige Landstrich. Der grösste Schweizer Kanton – Graubünden – passt da mit seinen 7105 Quadratkilometern locker hinein.
Die Fläche biete ein enormes Potenzial für das sogenannte «Rewilding», für die Wiederbelebung der wilden Natur. Die relativ reiche biologische Vielfalt sei eine hervorragende Ausgangsbasis.
Rewilding Europe will Geier, Luchse und Wildpferde zurückholen
Die Organisation hat sich einiges vorgenommen. Eines der Ziele sei, die «ökologische Integrität» wiederherzustellen, heisst es in einer Meldung von Rewilding Europe. Dafür sollen vor allem die aus der Region verschwundenen Tiere wieder zurückkehren.
So sei die Wiederansiedlung von Mönchsgeiern bereits eingeleitet. Auch würden Bartgeier angelockt, die sich wieder in der Landschaft ansiedeln sollen. Vielleicht könnten künftig auch Rotmilane aus Gefangenschaft in das Gebiet überführt werden.
Am Boden soll der verschwundene Iberische Luchs «wieder an die Spitze der Nahrungskette» katapultiert werden. Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur führt den Iberischen Luchs auf ihrer Roten Liste als bedrohte Tierart.
Zur Wiederbelebung der natürlichen Beweidung sollen auch Wildpferde wieder in die Landschaft eingegliedert werden. Im Sommer wurden bereits elf Tiere ausgewildert, bis Ende Jahr soll die Population auf 20 Individuen anwachsen.
Über den Ausgang des Projekts ist sich Rewilding Europe bereits jetzt sicher: «Die Nahrungsketten werden wieder vollständig sein.» Die natürlichen Prozesse sollen wiederbelebt werden.
Wirtschaft soll durch Tourismus angekurbelt werden
Nicht nur die Natur, auch die Menschen sollen der Organisation nach von dem Projekt profitieren – beispielsweise über den Naturtourismus. Weiter sollen die Menschen vor Ort direkt an dem Projekt teilhaben können. «Naturbasierte Initiativen werden zum Rückgrat der wiederbelebten lokalen Wirtschaft», so das selbsterklärte Ziel.
Das Projekt im Iberischen Gebirge ist auf mindestens 20 Jahre angelegt, schreibt die Organisation. Und dabei ist es nur eines von insgesamt zehn Gebieten. In ganz Europa soll die Natur wieder wilder werden. Von Italien bis Schweden, von Portugal bis Rumänien, arbeitet Rewilding Europe an vergleichbaren Projekten.
