Tierschützer retten 310 Bären in Vietnam vor Quäl-Händlern
In Asien werden immer wieder Bären gefangen genommen, um ihnen brutal Galle zu entnehmen. Tierschützer haben nun Hunderte Bären aus Handelfarmen gerettet.
Das Wichtigste in Kürze
- Bären-Galle wird in traditioneller chinesischer Medizin verwendet.
- Um an die Flüssigkeit zu kommen, operieren Händler gefangene Bären auf qualvolle Weise.
- Eine Tierschutzorganisation hat nun 310 Bären aus dem Gallehandel gerettet.
In Vietnam werden seit Jahren Bären in horrenden Bedingungen auf sogenannten Gallefarmen gehalten. Das Leid der Tiere soll nun bald ein Ende haben: Tierschützer konnten die letzten 310 Bären retten, die in den vietnamesischen Qual-Einrichtungen gefangen gehalten werden.
Die Tierschutzorganisation Animals Asia hat gestern Freitag eine 12 Hektar grosses Schutzgebiet im Nationalpark Bach Ma eingeweiht. Damit ist der Gallehandel in Vietnam Geschichte: Die 310 Tiere sind die letzten ihrer Art, die noch zu diesem Zweck gefangen gehalten wurden, wie die Organisation schreibt.
«Das ist ein stolzer Moment für die Menschheit, Animals Asia, Vietnam und unserer Unterstützer weltweit», wird Gründerin Jill Robinson zitiert. «Gemeinsam, in Zusammenarbeit mit der vietnamesischen Regierung, haben wir diesen Meilenstein für den Schutz der Wildtiere im Land erreicht.»
Robinsons Organisation hat seit 1998 640 Bären aus dem Gallehandel gerettet. 2017 erreichte sie gemeinsam mit Vietnams Regierung eine Erklärung, die das Land zur Schliessung aller Farmen verpflichtete.
Bären unter horrenden Bedingungen gehalten
Immer wieder wurden Bären in der Vergangenheit gefangen genommen, um ihnen Galle zu entnehmen. Der Flüssigkeit werden heilende Eigenschaften zugesprochen, sie wird in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt.
Das Prozedere der Gallen-Entnahme ist für die Tiere äusserst schmerzhaft. Dazu müssen sich die Bären einem invasiven Verfahren unterziehen. Eine der «humansten» Methoden ist es, die Gallenblase der Tiere dauerhaft zu öffnen. Häufig kommt es aber durch den Eingriff zu Infektionen, die nicht selten tödlich enden.
Doch auch wie die Tiere auf den Gallefarmen gehalten werden, ist laut Animals Asia nicht weniger schockierend. Viele werden in winzigen Metallkäfigen eingesperrt, in denen sich die Bären nicht einmal umdrehen oder aufstehen können.