Aus Angst vor Corona-Welle: Städte in Brasilien sagen Karneval ab
Wegen der Corona-Pandemie haben mehr als 50 Städte im brasilianischen Bundesstaat São Paulo den Karneval 2022 abgesagt.
Das Wichtigste in Kürze
- São Paulo sagt den alljährlichen Karneval erneut ab.
- In dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat Brasiliens sind mehr als 70 Prozent geimpft.
- Die Angst einer neuen Corona-Welle ist zu gross.
Auf dem Höhepunkt einer ausser Kontrolle geratenen Corona-Welle im März war auch im reichen São Paulo das Gesundheitssystem zusammengebrochen. Es wurden gar Massengräber ausgehoben.
Insgesamt haben sich in Brasilien nach offiziellen Angaben mehr als 22 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Über 610'000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben – mehr Tote gibt es nur in den USA. Brasilien hat rund 210 Millionen Einwohner.
Die Regierung sagt aus Angst vor Coronavirus Karneval ab
Die Stadtverwaltungen befürchten, dass Menschenansammlungen eine neue Erkrankungswelle auslösen könnten. Das berichten brasilianische Medien wie das Nachrichtenportal «G1» und die Zeitung «Folha de S. Paulo» am Dienstagabend.
Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne ging die Zahl der Toten stark zurück, der Optimismus wuchs. Der Bundesstaat São Paulo ist mit mehr als 40 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat Brasiliens. Es sind mehr als 70 Prozent der Bevölkerung komplett geimpft. Vor zwei Wochen wurde dort erstmals seit Beginn der Pandemie in einem 24-Stunden-Zeitraum kein Corona-Toter registriert.
In der Metropole Rio de Janeiro wurde in der vergangenen Woche der vorerst letzte Patient eines Krankenhauses für Corona-Infizierte entlassen. Sambaschulen bereiten sich auf die berühmten Umzüge im Sambodrom vor. Experten warnten, dass der falsche Eindruck vermittelt werden könnte, die Pandemie sei zu Ende.