KZ Auschwitz: erster Gefangener erhielt Beinamen «Schwarzer Tod»
Heute vor 80 Jahren kamen die ersten 30 Gefangenen im KZ Auschwitz an. Häftling Nr. 1 war für seine Brutalität bekannt und bekam den Namen «Schwarzer Tod».
Das Wichtigste in Kürze
- Vor 80 Jahren kamen in Auschwitz die 30 ersten Gefangenen an.
- Viele von Ihnen waren sogenannte «Berufsverbrecher» oder auch «Funktionshäftlinge».
- Bruno Brodniewicz war wegen seiner Brutalität bekannt und bekam den Namen «Schwarzer Tod».
Am 20. Mai 1940 brachte der SS-Scharführer Gerhard Palitzsch die ersten 30 Gefangenen in das neue Konzentrationslager (KZ) Auschwitz. In der KZ-Terminologie nannte man sie «BVer», was für «Berufsverbrecher» stand. Im Denken der SS waren es potenzielle Komplizen.
Das waren Täter, die in den letzten fünf Jahren drei oder mehr Mal aus materiellen Interessen ein Delikt begangen. Gegen solche Sträflinge sah das Gesetz damals eine Sicherungsverwahrung vor. Alle drei Jahre wurde geprüft, ob der «Schutz der öffentlichen Sicherheit» die Fortdauer des Freiheitsentzuges noch erfordere. Das war reines nationalsozialistisches Unrecht.
«Lagerältester» im KZ Auschwitz
Bruno Brodniewicz, Häftling Nummer eins des KZ Auschwitz, war einer der sogenannten «Funktionshäftlinge». Er nahm der SS Arbeit ab, in dem er andere Häftlinge unterdrückte und kontrollierte. Brodniewicz sass schon ab 1934 als «Vorbeugehäftling» in verschiedenen KZs und wurde in Auschwitz sogar «Lagerältester», wie die «Welt» schreibt.
Im KZ Auschwitz bekam er wegen seiner Brutalität den Beinamen «Schwarzer Tod». Der Gefangene Curt Posener fand über Brodniewicz klare Worte: «Er galt allgemein als ganz brutaler Schläger mit einem eigenen ‹Friedhof›.»
Der «Schwarze Tod» kam im Zuge der Todesmärsche im März 1945 ins niedersächsische KZ Bergen-Belsen. Nach der Befreiung im April 1945 wurde er von Überlebenden gelyncht.