1. August: Wirbel wegen Feuerwerks-Graben am Zürichsee!
Gemeinden am linken Ufer des Zürichsees setzen am 1. August auf ein absolutes Feuerwerksverbot – im Gegensatz zum rechten Seeufer. Das sorgt für Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Zürcher Goldküste sind private Feuerwerke am Nationalfeiertag möglich.
- Anders am gegenüberliegenden Seeufer, wo ein absolutes Feuerverbot gilt.
- Das Feuerwerks-Chaos am Zürichsee sorgt für Kritik.
Traditionellerweise wird der 1. August mit Feuerwerken gefeiert. Wegen der Trockenheit verzichten in diesem Jahr aber viele Kantone auf ein solches Spektakel. Darunter auch der Kanton Zürich.
Aber nicht überall! Die Ortschaften am Zürichsee teilen sich in zwei Lager: Am linken Ufer – der Pfnüselküste – dürfen keine Feuerwerkskörper abgelassen werden. Anders an der edleren Goldküste, dem rechten Seeufer.
An der Goldküste sind – mit Ausnahme in der Gemeinde Oetwil am See – private Feuerwerke nämlich möglich. Wenn genügend Abstand zur Waldgrenze eingehalten wird.
So auch in der Gemeinde Zollikon ZH, wie Gerichtsschreiber Markus Gossweiler gegenüber Nau.ch bestätigt. «Im Bezirk Meilen wurde abgesprochen, dass die Massnahmen derzeit nicht verschärft werden», erklärt Gossweiler.
Sein Argument: «Die Lage ist bei uns nicht ganz gleich wie in anderen Teilen des Kantons. Die Wiesen sind nach teilweise längeren Niederschlägen nicht mehr ganz so trocken.» Dies im Gegensatz etwa zum Zürcher Unterland.
1. August: Drohen Feuerwerkstouristen aus Nachbarsorten?
Daran, dass die Gemeinde Feuerwerkstouristen aus Nachbarsorten anlockt, glaubt Gossweiler nicht: «Die Nachfrage nach Feuerwerkskörpern ist massiv zurückgegangen.»
Zudem seien momentan viele Leute in den Ferien. Hinzu komme, dass «die meisten Feuerwerkskörper ohnehin in den privaten Gärten abgebrannt werden».
In der Goldküsten-Gemeinde Küsnacht musste das Höhenfeuer zwar abgesagt werden, privates Feuerwerk ist aber erlaubt. Mit Feuerwerkstouristen rechne man aber auch dort nicht, sagt Franco Aeberhard, Fachbereichsleiter Sicherheit und Polizeichef, auf Nau.ch-Anfrage.
«Regional vernetztes Denken würde vieles einfacher machen»
Wegen der unterschiedlichen Feuerwerksregelungen am Zürichsee spricht man hinter vorgehaltener Hand von einer Zweiklassengesellschaft.
Für die Bevölkerung sei es schwierig, wenn die Gemeinden am 1. August auf unterschiedliche Regelungen setzen würden, findet auch Revierförster Manuel Peterhans gegenüber der «Zürichsee-Zeitung».
Für Peterhans ist klar: «Wenn überhaupt, braucht es am ganzen rechten oder linken Seeufer ein generelles Feuerverbot. Ein regional vernetztes Denken würde vieles einfacher machen.»